Ein geleaktes Dokument eines Forschers von Google zeigt, dass dieser Bedenken hat, dass Google das KI-Rennen verlieren könnte. Als größten Konkurrenten sieht er allerdings nicht OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, sondern Open-Source-Entwickler.
Das Dokument ist auf der Website Semi Analysis aufgetaucht. Demnach stammt es von einem öffentlichen Discord-Server, auf dem es von dem Google-Mitarbeiter geteilt wurde. Die Seite hat die Echtheit des Dokuments bestätigt.
Im Dokument artikuliert der Forscher seine Bedenken klar: „Während unsere Modelle qualitativ noch einen leichten Vorsprung haben, schließt sich der Abstand erstaunlich schnell. Open-Source-Modelle sind schneller, anpassbarer, privater und um ein Vielfaches leistungsfähiger. Sie machen Dinge mit 100 US-Dollar und 13 Milliarden Parametern, mit denen wir bei zehn Millionen Dollar und 540 Milliarden [Parametern] zu kämpfen haben. Und sie tun dies in Wochen, nicht in Monaten“
Große Modelle sind nicht so flexibel
Laut des Forschers sind die Open-Source-Entwickler weitaus effizienter als große Tech-Unternehmen wie Google und Konkurrent OpenAI. Nachfolgend erwähnt der Google-Mitarbeiter einige Probleme, die Open-Source-Entwickler bereits gelöst haben, mit denen Google allerdings noch zu kämpfen hat.
So haben es Open-Source-Entwickler bereits geschafft, große Sprachmodelle auf einem Smartphone wie dem Pixel 6 laufen zu lassen. Außerdem sind die Open-Source-KI deutlich flexibler. Sie können an einem Abend mit einem einfachen Laptop personalisiert und angepasst werden.
Dazu kümmern sich Open-Source-Entwickler nicht so sehr um eine verantwortungsvolle Veröffentlichung der KI. In der Regel haben sie keinen Ruf zu verlieren.
Google noch vorne
Der Google-Forscher ist der Meinung, dass Google momentan noch die Nase vorn hat bei der KI-Entwicklung. Allerdings warnt er, dass Open-Source-Entwickler rasant aufholen. „Menschen werden nicht für ein eingeschränktes Modell bezahlen, wenn kostenlose, uneingeschränkte Alternativen qualitativ vergleichbar sind“, heißt es weiter.
Als Lösung für das Problem schlägt er vor, mit Open-Source-Entwicklern zusammenzuarbeiten, da das der Entwicklung von Googles KI-Modellen helfen würde. Google könnte von diesen Entwicklern lernen und die Methoden nutzen, um die eigenen Modelle skalierbar und anpassbarer zu machen.