Google Perspectives gegen KI und Spam: So will die Suchmaschine euch mehr Inhalte von Menschen zeigen

Google Perspectives: Menschliche Perspektiven in der Suche
Google wird den Perspectives-Tab „in den kommenden Wochen“ in der Suche ausrollen. Dabei soll das Feature oben zwischen den News-, Bilder- und Shopping-Tabs auftauchen. Tippen Nutzer:innen darauf, öffnet sich ein Pinterest-artiger Feed. Dort angezeigt werden Youtube-Videos, Beiträge von Reddit, Stack Overflow und aus anderen Foren, Posts von persönlichen Blogs und mehr Inhalte, die Google als menschliche Erfahrungsberichte einordnet.

Über den kleinen Button gelangt man zum neuen Tab. (Grafik: t3n/Google)
Den Fokus, Erfahrungen von Menschen leichter in der Suche auffindbar zu machen, gibt es bei Google schon länger: Das Perspectives-Feature wurde bereits Ende März in einem Blogbeitrag angekündigt, damals noch in Karussellform. Ein Karussell namens Discussion and Forums, das nur Forenbeiträge ausgibt, stellte Google im September 2022 vor, als es für die USA in Englisch ausgerollt wurde.
Wann das Search-Feature nach Deutschland kommt, ist unklar.
Es hatte sich in der Vergangenheit etabliert, dass Menschen nach einem Begriff suchen – mit dem Anhang „reddit“. Die Suchintention ist dabei: Berichte von Menschen auf Reddit zu dem Suchbegriff. Damit kommen Suchende an teilweise wenig hilfreichen oder werblichen SEO-Beiträgen und KI-generierten Inhalten vorbei und finden direkt Erfahrungsberichte von echten Menschen. Insbesondere jüngere Leute würden die Erfahrungen anderer Menschen mehr schätzen als Inhalte von Marken, Firmen oder Institutionen, sagte Liz Reid, Search Vice President bei Google, gegenüber The Verge. Mit Google Perspectives soll dieses Verhalten aufgegriffen werden.
Immer mehr KI-Inhalte im Netz, teilweise ohne Qualitätskontrolle
Schon mit den Helpful-Content-Updates sollten menschliche und ausführliche Erfahrungsberichte einen höheren Wert erhalten als „KI-generierter Müll“, wie David Pierce von The Verge es bezeichnet. Dieser taucht immer häufiger im Internet auf, weil Sprachmodelle – unter anderem Bard von Google selbst – eine massenhafte Inhaltserstellung ermöglichen. Die Qualitätssicherung muss allerdings händisch durch Menschen erfolgen, was in einigen Fällen nicht passiert – wie beispielsweise bei den 49 „News“-Seiten, die die US-Organisation Newsguard enttarnt hat.
Fake News verbreiten sich stark über Social Media. Solche Inhalte werden durch diese Module stärker verbreitet und aus den Plattformen in die Suche getragen. Wie Techcrunch bereits 2017 berichtete, hatte das On-Twitter-Modul Desinformation zu einer Schießerei in Texas hervorgehoben. Ohne eine strenge Prüfung der Inhalte vor der Ausspielung könnte das Perspectives-Modul zur Verbreitung von Fake News und Desinformation beitragen. Hier bleibt abzuwarten, wie bewertet werden soll, welche Inhalte ausgespielt werden können.