Elaris aus Grünstadt bringt Billig-Stromer Leo und Finn auf den Markt
Die ersten Modelle der Gesellschaft stammen jedoch nicht aus der eigenen Entwicklung, stattdessen sind es umgebaute Fahrzeuge der chinesischen Marke Dorcen. Dort heißen Finn und Leo E20 und G60 – beide laufen mit Verbrennungsmotoren. Aufmerken lassen die Preise der beiden: Das Mini-Auto Finn schlägt – staatliche Prämien bereits abgerechnet – in der „First Edition“ mit 13.330 Euro zu Buche, die Familienkutsche Leo soll 28.330 Euro kosten. Dafür erhält man ein unaufgeregtes, aber modernes Design und allerlei Extras serienmäßig, auch wenn es etwas Verwirrung über Ausstattung und Preis gibt. So existieren zwei inhaltlich identische Datenblätter zum Elaris Finn, auf einem prangt der Zusatz „First Edition“. Der normale Finn soll später nach Abzug der Prämien 9.420 Euro kosten. Welche Ausstattung dann wegfällt, bleibt unklar.
Elektromobilität für unter 10.000 Euro
Mit dem Kleinstwagen Finn findet man leicht Parkplätze. Der Wagen ist rund 2,87 Meter lang, 1,57 Meter breit und fast genauso hoch. Er wiegt 930 Kilogramm und bietet knapp 230 Liter Kofferraumvolumen. Seine 31,5-Kilowatt-Batterie soll ihn 265 Kilometer (WLTP) weit bringen. Der Frontantrieb besitzt 35 Kilowatt und beschleunigt den Flitzer auf maximal 115 Kilometer pro Stunde. Über den Schnellladeanschluss kann man in 45 Minuten eine zu 30 Prozent gefüllte Batterie auf 80 Prozent bringen. Acht Jahre oder 120.000 Kilometer beträgt die Garantie auf den Energiespeicher. Finn besitzt ABS, ESP und EBD, LED-Scheinwerfer, Tempomat, Rückfahrkamera und Keyless Go. Im Inneren dominiert ein 12,3-Zoll-Touchbildschirm, über den sich das Navigationssystem und per Apple Car beziehungsweise Android Auto auch das Smartphone steuern lässt. Die zwei Sitze hat der Hersteller mit Leder bespannt. Der Beifahrersitz ist für einen Kindersitz vorbereitet (Isofix).
Ein SUV zum Kleinwagenpreis
E-SUV Leo bringt mit 4,52 Metern Länge und einem Leergewicht von 1.750 Kilogramm mehr Auto auf die Straße. Über das Umklappen von Sitzen kann man den Kofferraum von 390 auf 950 Liter erweitern. Die Batterie mit 80 Kilowattstunden transportiert ihn 450 Kilometer weit (WLTP) und lässt sich in 20 Minuten von 20 auf 80 Prozent Kapazität laden. Der 125-Kilowatt-Motor beschleunigt Leo auf abgeregelte 160 Kilometer pro Stunde. Ein Glasschiebedach mit Hub-Funktion und beheizte Außenspiegel gehören zur Serienausstattung. Zusätzlich zur Ausstattung von Finn besitzt er einen Bordcomputer und mehr Airbags. Außerdem bietet die Rückfahrkamera 360-Grad-Optik. Das Infotainmentsystem mit acht Lautsprechern steuern die Insassen über einen 15,4-Zoll-Screen. Im Gegensatz zum kleinen Bruder liefert es WLAN im Innenraum. Die Vordersitze lassen sich beheizen und elektrisch verstellen. Auf dieselbe Art dürfen Besitzer die Heckklappe bedienen. Die Klimaanlage kann vier Zonen getrennt regeln.
Verkauf über Werkstattkette Euromaster
Die beiden Autos lassen sich über die Internetseite des Herstellers für eine Gebühr von 500 Euro reservieren, die Elaris später vom Kaufpreis abrechnet. Für Leo berechnet das Unternehmen 1.100 Euro Überführungskosten, bei Finn sind es 750 Euro. Wer den Wagen vor dem Kauf live erleben will, soll ihn in Zukunft bei 50 Niederlassungen von Euromaster besichtigen können. Die Werkstattkette übernimmt laut Elaris auch den Rundum-Service für die Marke. Das Programm starte im Herbst, kündigte das Unternehmen an.
Das Startup offeriert zudem spezielle Angebote für Geschäftskunden und hat da anscheinend zunächst den Sozial- und Gesundheitsbereich im Visier. Eine Fördermittelberatung zum Austauschprogramm „Sozial & Mobil“ der Bundesregierung bietet das Unternehmen dazu an. Bis 2023 will das Startup 25.000 Autos verkaufen. 75 Händlerstandorte bis Ende dieses Jahres sollen zu diesem Ziel beitragen.
Der Finn sieht aus wie ein Smart4two ohne Idiotendesign, so wie der eigentlich immer hätte sein können. Schade, dass es den nicht in der Chinaversion mit Verbrenner gibt. Für die Akkuversion ist die Technik noch nicht reif, da muss man auf die nächste Generation warten.
Den VerbrennerSmart gibt es jetzt zu Fantasiepreisen auf dem Gebrauchtmarkt, weil neu nicht mehr verfügbar. Der Akufinn geht also haarscharf am eigentlich verfügbaren Markt vorbei.