Wer bei Lieferando Pizza oder Burger bestellt, könnte ab sofort tiefer in die Tasche greifen müssen: Der Essensbringdienst hat in mehreren deutschen Großstädten die Gebühren für die Lieferung von bisher 1,50 Euro auf 2,90 Euro erhöht.
Logistikkosten und gestiegene Löhne als Grund für die Erhöhung
Lieferando selbst nennt als Grund für die Preiserhöhungen gestiegene Kosten in der Logistik und die Tatsache, dass in einigen Städten die Stundenlöhne der Fahrerinnen und Fahrer gestiegen seien. „Logistik und faire Beschäftigungsverhältnisse kosten Geld, ganz gleich, ob wir oder die Fahrer unserer Restaurantpartner ausliefern“, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Zudem entspräche die Höhe der Gebühren nun dem Preisniveau der Konkurrenz. Betroffen von der Gebührenerhöhung sind indes nur Bestellungen bei Restaurants, die keine eigene Auslieferungsflotte unterhalten.
Welche Städte genau von der Erhöhung betroffen sind, wollte Lieferando nicht verraten. Es gibt jedoch Berichte von Nutzerinnen und Nutzern aus Hannover, Leipzig, Essen, Düsseldorf, Mönchengladbach und Mainz. In Köln und Hamburg sollen die Gebühren beispielsweise nicht erhöht worden sein.
Lieferdienste profitieren von der Corona-Pandemie – trotz anhaltender Kritik
Lieferdienste wie Lieferando gehören zu den Profiteuren der Coronakrise. So sei die Zahl der Bestellungen allein im dritten Quartal 2020 um 38 Prozent gewachsen. Der Umsatz des Mutterkonzerns Just Eat stieg 2020 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 2,4 Milliarden Euro.
Trotzdem gibt es auch immer wieder Kritik an den Lieferdiensten: Kürzlich erst stand die Praxis, für angeschlossene Restaurants Schattenwebsites zu betreiben, im Fokus. Und auch das fragwürdige Verhältnis zu Gewerkschaften und Betriebsräten von Lieferando wurde bereits mehrfach thematisiert.