Lime investiert nach Unternehmensangaben 50 Millionen US-Dollar in den Ausbau seines E-Bike-Angebots. Mit dem Geld wurde unter anderem ein neues Elektrofahrrad entwickelt, das ab Sommer 2021 auf die Straße kommen soll. Das neue E-Bike soll Steigungen dank einer erhöhten Motorleistung besser bezwingen können und verfügt erstmals über wechselbare Akkus. Die Akkus sind identisch zu denen, die bereits in den Elektro-Tretrollern des Anbieters zum Einsatz kommen und können daher untereinander ausgetauscht werden.
Darüber hinaus plant Lime, die Elektrofahrräder bis Ende des Jahres in 25 weiteren Städten zur Miete anzubieten. 15 davon sollen sich in Europa befinden. Nach Firmenangaben soll das E-Bike-Angebot vor allem auf neue Standorte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien ausgeweitet werden. In Deutschland soll die Anzahl der Städte, in denen Lime E-Bikes anbietet, von derzeit vier auf acht bis zehn ansteigen.
Lime kann von der Krise profitieren
Noch im April 2020 hatte Lime als Reaktion auf die Coronakrise an den meisten Standorten den Betrieb eingestellt. Später ging es aber wieder merklich aufwärts: Lime konnte im dritten Quartal 2020 erstmals einen Gewinn verbuchen. Dabei dürfte aber auch eine schon im Januar getroffene Maßnahme geholfen haben. Lime hatte kurz vor der Pandemie zwölf unrentable Märkte aufgegeben und rund 100 Mitarbeiter entlassen.
Lime profitiert offenbar auch davon, dass viele Menschen in der Pandemie eher ungern öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das führt offenbar zu längeren Mietzeiträumen. 2020 stieg die durchschnittliche Fahrtdauer nach Informationen der Welt von 9,7 Minuten auf 13,1 Minuten weltweit. Seit Anfang der Pandemie soll sich die Anzahl der E-Bike-Fahrten verdoppelt haben. Für 2021 rechnet das Unternehmen mit einer weiteren Steigerung, da nach erhaltender Impfung immer mehr Menschen an ihre regulären Arbeitsplätze zurückkehren könnten.
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