Wer in sozialen Netzwerken wie Twitter und Instagram unterwegs ist, dem ist in jüngster Zeit sicher aufgefallen, dass zahlreiche Menschen ihre Profile um den Zusatz „she/her“, „he/him“ oder „they/them“ ergänzen. Hintergrund ist der, dass sie sich entweder mit einem bestimmten oder keinem der binären Geschlechter identifizieren und dadurch andere Menschen darauf hinweisen, wie sie im Netz angesprochen werden möchten. Erstere, die sich eindeutig der Frau oder dem Mann zuordnen, tun das vor allem auch, um die Verwendung zu normalisieren und somit auch die Akzeptanz von nicht-traditionellen Geschlechtern in der Gesellschaft zu fördern.
Linkedin führt Gender-Pronomen ein
Das Karriere-Netzwerk Linkedin hat diesen Umstand jetzt adressiert und seinen Nutzenden sogar extra eine Funktion ausgerollt, die die Möglichkeit gibt, ein Pronomen einzusetzen. Dadurch möchte das US-Unternehmen die Signifikanz von Formulierungsalternativen steigern und auf die Verwendung einer geschlechtsneutralen beziehungsweise diskriminierungssensiblen Sprache hinweisen. Die Funktion bleibt für alle optional. Interessierte können über die Profileinstellungen das entsprechende Bearbeitungsfeld ausfüllen. Basierend auf den Sichtbarkeitsoptionen sind die Geschlechtspronomen neben den Namen an drei Stellen angezeigt: dem Profil, dem Feed (wenn Nutzende einen Beitrag teilen oder kommentieren) und in den Nachrichten.
Gender-Pronomen für geschlechtsneutrale Sprache
Auch große Stars haben zuletzt mit ihrer Reichweite in den sozialen Netzwerken das Verwenden von Pronomen versucht zu normalisieren: Zuletzt überraschte beispielsweise US-Sängerin Demi Lovato damit, dass sie sich weder ausschließlich als Frau noch als Mann definiere. Dementsprechend fügte sie ihrer Instagram-Bio die Pronomen „they/them“ hinzu. Vor Lovato hat auch der Sänger Sam Smith davon Gebrauch gemacht. Bereits 2019 hat er auf Instagram verkündet, dass er nicht mehr mit einem männlichen Pronomen bezeichnet werden möchte. Auch er fühlt sich weder weiblich noch männlich.
In Großbritannien und den USA haben sich die geschlechtsneutralen Pronomen „they/them“ im Singular etabliert. Schwieriger ist es im deutschen Sprachraum. Viele nicht-binäre Menschen lehnen das Pronomen „es“ ab – deshalb wurden bereits Pronomen wie „xier“ oder „dey/denen“ vorgeschlagen. Allerdings haben sich diese im deutschen Sprachgebrauch nicht annähernd so durchgesetzt wie „they/them“ im Englischen. Laut den Verantwortlichen bei Linkedin glauben 70 Prozent der Jobsuchenden, dass es wichtig ist, dass Recruiter und Personalverantwortliche ihre Geschlechtspronomen kennen. Dieser Ansicht stimmen 72 Prozent der Personalverantwortlichen zu. Es sei eine Frage des Respekts, sie korrekt anzusprechen.
„Dementsprechend fügte sie ihrer Instagram-Bio die Pronomen „they/them“ hinzu. Vor Lovato hat auch der Sänger Sam Smith davon Gebrauch gemacht. Bereits 2019 hat er auf Instagram verkündet, dass er nicht mehr mit einem männlichen Pronomen bezeichnet werden möchte. Auch er fühlt sich weder weiblich noch männlich.“
Vorallem bei den letzten beiden Sätzen hätte die schreibende Person doch was merken müssen oder?