USA entdecken weltweit größtes Lithiumvorkommen in einem Vulkankrater

In Thacker Pass, Nevada, wird Lithium abgebaut. (Foto: Gchapel / Shutterstock)
Bewahrheitet sich diese Entdeckung, werden die USA einen riesigen Rohstoffvorteil im Wettlauf um die Ressourcen für die Zukunft der Elektromobilität haben. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die McDermitt Caldera, ein Vulkankrater an der Grenze zwischen Nevada und Oregon, 20 bis 40 Millionen Tonnen Lithium beherbergen könnte. Diese Schätzung übertrifft sogar die Menge an Lithium in den Salzseen Boliviens, die etwa 23 Millionen Tonnen enthalten.
Die Caldera entstand vor rund 16,4 Millionen Jahren durch einen gewaltigen Magmaausbruch. Im Laufe der Zeit bildete sich in dem Krater ein See, in dem sich eine große Schicht von lithiumhaltigem Sediment ablagerte, die mittlerweile 182 Meter dick ist.
Durch erneute vulkanische Aktivität gelangte zusätzliches Lithium in das bereits vorhandene Sediment und reicherte es weiter an. Dadurch entstand ein lithiumreicher Ton namens Illit. Illit ist nicht nur reich an Metall, sondern auch leichter von anderen Substanzen zu trennen, kann also besser abgebaut werden.
Da sich der größte Teil des Vorkommens im südlichen Teil der Caldera in einem Gebiet namens Thacker Pass befindet, halten sich die Auswirkungen der Arbeiten auf die Umwelt wohl in Grenzen, und auch der Zugang zu den Rohstoffen ist deutlich einfacher, als wenn sich das Gebiet über einen großen Radius erstrecken würde.
Naturschützer haben jedoch versucht, den Bergbau in der Region zu stoppen, da sie Verstöße gegen Umweltgesetze befürchten und empfindliche Ökosysteme bedroht sehen. Sie werden von Aktivisten der amerikanischen Ureinwohner unterstützt, da Thacker Pass für einige lokale Stämme als heiliger Ort gilt.
Die Entdeckung der riesigen Lithiumreserven in der McDermitt Caldera hat das Potenzial, die weltweite Dynamik in Bezug auf Lithiumpreise, Versorgungssicherheit und Geopolitik zu verändern. Während die USA in Bezug auf die Lithiumproduktion bisher eine untergeordnete Rolle spielten, könnte sich dies nun drastisch ändern, und die Auswirkungen werden nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch ökologischer Natur sein.
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