Lockdown in Shenzhen: Jetzt wirds bei Chips und Bauteilen erst richtig eng
Das chinesische Festland steht vor dem schlimmsten Ausbruch von Covid-19 seit dem Höhepunkt der Pandemie im Jahr 2020. Shenzhen als Zentrum und größte Stadt in der Provinz Guangdong hat alle Unternehmen, die nicht mit wesentlichen öffentlichen Dienstleistungen zu tun haben, angewiesen, die Produktion einzustellen oder ihre Mitarbeiter ab Montag von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Das betrifft weit mehr als nur den Apple-Zulieferer Foxconn und könnte deutlich weitreichendere Folgen über die Region hinaus haben.
Denn Shenzhen gilt als das Silicon Valley Chinas, doch der Vergleich trifft es nur zum Teil. Denn hier sitzen nicht nur die Entwicklungsabteilungen der Technikkonzerne (und vor allem auch vieler kleinerer Unternehmen), sondern oftmals ist der Dienstweg zur Fertigung deutlich kürzer als in den westlichen Ländern. Das bedeutet, dass (ähnlich wie bereits vor zwei Jahren) nicht nur die Produktion, sondern auch die Lieferketten zum Erliegen kommen könnten.
Angesichts der Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung, die schon bei deutlich geringeren Fallzahlen den Ausnahmezustand ausruft (nach dem Auftreten von Covid-19 in Wuhan Ende 2019 wurde im Februar 2020 mehr als die Hälfte des chinesischen Festlands geschlossen, um den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen), ist damit zu rechnen, dass die weltweite Versorgung mit Elektronikbauteilen, insbesondere Mikrochips, weiter ins Stocken geraten könnte. Die chinesische Regierung will dem Vernehmen nach an besagter Strategie festhalten.
Engpässe bei der Bauteileversorgung zu erwarten
Bisher ist der Lockdown auf eine Woche befristet, doch die eigentliche Dauer hat mit den Auswirkungen nur mittelbar zu tun – denn der Chipmangel in China sorgt nicht nur in China selbst für Probleme, sondern gestaltet sich auch als Herausforderung für Folgeproduktionen im Automobil-, Unterhaltungselektronik- und Medizingerätebereich. Verschärfend wirkt hier die Rivalität mit den USA, die noch aus der Trump-Ära stammt, und das Bestreben, möglichst unabhängig vom Westen die eigenen Lieferketten im Halbleiterbereich zu gestalten. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die chinesische Regierung von diesen Autarkiebestrebungen abrückt.
Jetzt kommt dann auch noch einiges mehr zusammen: besagte Produktionsengpässe, aber auch die logistische Herausforderung, Schiffe, Container und Frachtkontingente jeweils zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu haben. Die weltweiten Schwierigkeiten, die das vergangene Jahr geprägt haben, haben sich nämlich (Expert:innen zufolge) noch immer nicht normalisiert. Hinzu kommen die Verwerfungen durch die Ukraine-Krise, die sich zwar nicht unmittelbar auf die Warenströme auswirken, aber dennoch wichtige personelle Ressourcen in den Unternehmen und Frachtzentren binden.
Ein Vertreter einer deutschen Niederlassung eines chinesischen Unternehmens erklärt im Gespräch mit t3n, die Nachrichten seien durchaus besorgniserregend. Wenn man an die Situation vor zwei Jahren zurückdenke und dann noch die zusätzlichen erschwerenden Faktoren der letzten Monate hinzuzähle, werde deutlich, dass angesichts der ohnehin deutlich fragileren Lieferketten die nächsten Monate für die Unternehmen herausfordernd würden. Für den Westen könnte all das dazu führen, dass neue Modellreihen länger als geplant auf sich warten lassen und dann aufgrund der erhöhten Preise der Bauteile zu weniger attraktiven Preisen verfügbar sind als in der Vergangenheit.
Seit über 10 Jahren predige ich, macht euch nicht abhängig von China was Chips und Elektronik betrifft.
Jetzt lernen die BWLer enthält was es bedeutet 2 Cent im Einkauf zu sparen.
Lernen durch Schmerzen…
Wenn 1200 Covid Fälle auf über 1.4 Milliarden Menschen in China als „schlimmsten Ausbruch “ bezeichnet wird (Stand 14.3) . Was sind dann 190.000 Covid Fälle auf 83 Millionen Menschen in DE??
Das wäre ein Faktor von ca 15.000
.Also Deutschland trifft es 15.000x „härter“
….Aber scheinbar ist nur der ChipMangel das Übel