Luca-App: Auch Bayern steigt aus
Man setze im Kampf gegen die Corona-Pandemie stattdessen künftig auf eine anonymisierte Kontaktverfolgung und die Weiterentwicklung der Corona-Warn-App. Andere Länder verfahren schon genauso oder haben dies angekündigt.
Als Grund nannten die beiden Ministerien die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante, die eine individualisierte Nachverfolgung von Kontaktpersonen durch die Gesundheitsämter deutlich erschwere. Eine Kontaktdatenerfassung per Luca-App sei deshalb nicht mehr angezeigt.
Bayern hatte zum 6. April 2021 eine Lizenz über zwölf Monate für die landesweite Nutzung der Luca-App erworben. Im Falle einer bestätigten Covid-19-Infektion konnten die Gesundheitsämter die mit der App erfassten Kontaktdaten der infizierten Person, etwa in Restaurants oder Kinos, abfragen und weitere Kontaktpersonen verständigen.
Einsatzbereich der Luca-App schrumpft
„Auf der Grundlage einer genauen Nutzenbewertung haben wir uns entschlossen, nach Auslaufen des Nutzungsvertrags der Luca-App diesen nicht zu verlängern“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Corona-Warn-App stärke die in der aktuellen Omikron-Welle mit hohen Infektionsraten besonders wichtige Eigenverantwortung jedes Einzelnen. „Denn sie versetzt die Nutzer in die Lage, sich unverzüglich selbst wirksam zu schützen und andere zu warnen.“ Er habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gebeten, die App für diese neue Rolle fit zu machen und mehr Details zu den jeweils infektionsrelevanten Kontakten zur Verfügung zu stellen – also konkretere Informationen zu Ort und Zeitpunkt der Risikokontakte.
Zuletzt hatte sich der Einsatzbereich der Luca-App bereits deutlich reduziert – etwa weil die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung in Bayern deutlich zurückgefahren wurde, unter anderem in Restaurants. Parallel dazu sei die Corona-Warn-App des Bundes stetig weiterentwickelt worden und deckte immer mehr Funktionalitäten der Luca-App mit ab.
Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) erklärte: „Die Erhebung der Kontaktdaten per App war im letzten Jahr ein wesentlicher und zu dem Zeitpunkt sehr sinnvoller Baustein im Kampf gegen die Pandemie.“ In der aktuellen Lage würden nun andere Wege in der Corona-Abwehr nötig. dpa
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