Luca-App löschen? Was ihr vorher unbedingt tun solltet
Schleswig-Holstein, Bayern und Baden-Württemberg haben den Ausstieg aus der Nutzung der Luca-App zur Nachverfolgung von Kontakten in der Corona-Pandemie bereits beschlossen. In den übrigen zehn Bundesländern, die einen entsprechenden Vertrag mit dem App-Anbieter haben, wird derzeit darüber diskutiert. Die von Rapper Smudo mitentwickelte und vor einem Jahr mit großem Brimborium gestartete App sah sich von Anfang an aus Datenschutzgründen heftiger Kritik ausgesetzt. Mittlerweile scheint es auch gröbere Probleme bei der Effektivität der Kontaktnachverfolgung zu geben.
Luca-App löschen: Das müsst ihr beachten
Wer jetzt seine Luca-App löschen und damit nachhaltig vom Smartphone entfernen will, sollte vor dem Deinstallieren unbedingt noch seinen Account löschen. Darauf hat man nämlich nach dem Entfernen der App keinen Zugriff mehr. Es sei denn, man würde sie noch einmal installieren. Zur Datenlöschung geht ihr auf die Optionen (die drei Punkte rechts oben) und dort auf „Zurücksetzen der Kontaktdaten“. Damit sollten in der Luca-App hinterlegten Daten gelöscht sein. Die bei Besuchen von Restaurants oder Theatern von deren Betreiber:innen gespeicherten Daten werden laut Luca-App aber erst 30 Tage nach dem Check-In gelöscht.
Luca-App löschen: Forderungen werden lauter
Die Rufe von verschiedenen Seiten, die Luca-App zu löschen, werden lauter. Netzpolitiker:innen von Grünen und der FDP hatten zuletzt heftige Kritik geäußert und zum Löschen der App sowie zum Auslaufen-Lassen der Verträge seitens der Bundesländer aufgerufen. Stein des Anstoßes war ein Vorfall in Mainz. Dort hatte die Polizei auf der Suche nach einem Zeugen gemeinsam mit dem Gesundheitsamt auf Daten aus der Luca-App zurückgegriffen. Smudo hatte die App gegen die Kritik verteidigt: Dass mitten in der pandemischen Lage Menschen die Luca-App löschen würden, sei unverantwortlich.
Tech-Aktivist:innen haben derweil den 2. Februar 2022 zum Luca-App-Löschtag ausgerufen. Schließlich, so die Befürchtung, könnten die zentral gespeicherten Daten schnell in den Händen von Polizei oder Hacker:innen landen. Und: Aufgrund der Weiterentwicklung der offiziellen staatlichen Corona-Warn-App ist eine zweite App zur Kontaktnachverfolgung ohnehin nicht mehr notwendig. Der entsprechende Vertrag mit SAP und Telekom ist schon vor Monaten für das gesamte Jahr 2022 verlängert worden. Selbst der sehr kritische Chaos Computer Club hatte – anders als bei der Luca-App – nichts an der Corona-Warn-App auszusetzen, was den Datenschutz angeht.
Da wird ein ganz schöner Aufriss über eine noch sehr junge App gemacht, die eher ein nationales Phänomen ist. Wann kommen denn die Lösch-Tage zu Facebook, Google & Co.? Vermutlich gar nicht … ohne die kommt ja keiner aus. Die Luca App ist dagegen greibarer. Lieber die kleine Strähne als 5 Zöpfe abschneiden.