
Luca verabschiedet sich aus Schleswig-Holstein. (Foto: Camilo Concha / Shutterstock)
Ab März ist Schluss. Die Luca-Lizenz in Schleswig-Holstein läuft aus und wird auch nicht verlängert. Das hat eine Sprecherin des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa bestätigt. Zwar habe man als Landkreistag angeregt, die Kontaktdatenerhebung etwa mit Blick Veranstaltungen und Gastronomie wieder verpflichtend zu machen, sei mit diesem Anliegen aber gescheitert.
Nachdem es zudem so aussehe, als würde auch in Zukunft auf die Erfassung der Kontaktdaten verzichtet werden, bestehe schlicht kein Grund mehr, an Luca festzuhalten. Schon seit September 2021 ist die Kontaktdatenerhebung über die Luca-App eine rein freiwillige Aktion der teilnehmenden Gewerbebetriebe und anderer Veranstaltungsträger. Die Luca-App sollte Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern helfen, die vormals gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Kontakte der Besucher ohne Zettelwirtschaft zu erledigen.
Kontroverse um Luca reißt nicht ab
Die App geriet dabei vom Start weg zum Politikum und ist seit Monaten Gegenstand einer öffentlichen Kontroverse. Zuletzt die Mainzer Polizei gemeinsam mit dem Gesundheitsamt bei der Suche nach Zeugen eines tödlichen Sturzes in einer Gaststätte auf Daten aus der Luca-App zurückgegriffen, was nicht Sinn und Zweck der Anwendung ist. Entsprechend hatte der Vorfall Wellen geschlagen. Einzelne Politiker hatten Bürgerinnen und Bürger öffentlich dazu aufgerufen, die Luca-App von ihren Smartphones zu löschen. Die Bundesländer hatten sie aufgefordert, auslaufende Verträge mit dem Anbieter nicht mehr zu verlängern.
Der Rapper Smudo von der Band „Die Fantastischen Vier“ hatte die Luca-App stets gegen Vorwürfe verteidigt. Für den Aufruf von Netzpolitikern der Grünen und der FDP, die App zu deinstallieren, habe er kein Verständnis, sagte Smudo der Bild-Zeitung. Smudo hatte sich frühzeitig in die Entwicklung der App eingebracht, um seiner Band und anderen Künstlern in der Coronapandemie Auftritte zu ermöglichen. Der Sänger ist aber auch an der Betreibergesellschaft der Luca-App wirtschaftlich beteiligt.