Luftfahrt in der EU: Kraftstoffe müssen bis 2050 zu 70 Prozent nachhaltig sein

Grüner Sprit im Flugverkehr: Bis 2050 muss Kerosin mindestens zu 70 Prozent aus nachhaltigem Kraftstoff bestehen. (Foto: Karolis Kavolelis/Shutterstock)
Wie die Europäische Kommission in einer Pressemitteilung bekannt gibt, haben EU-Parlament und -Rat neue Richtlinien beschlossen, die einer Reduktion der CO2-Emissionen in der Luftfahrt dienen sollen. Geplant ist, bis 2050 zwei Drittel des durch den Flugverkehr verursachten Kohlenstoffdioxidausstoßes einzusparen.
Um das Ziel zu erreichen, werden in erster Linie Kraftstoffanbieter in die Pflicht genommen. Ab 2025 muss der bisher vorgeschriebene zweiprozentige Anteil nachhaltiger Kraftstoffe im Kerosin stetig erhöht werden. 25 Jahre später soll Flugzeugtreibstoff dann mindestens zu 70 Prozent aus sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF) bestehen.
Was genau als SAF gewertet wird, erklärt die Kommission so: „Die Vorgaben für die Beimischung nachhaltiger Flugkraftstoffe beziehen sich auf Biokraftstoffe, wiederverwertete kohlenstoffhaltige Brenn- bzw. Kraftstoffe und synthetische Flugkraftstoffe (eFuels) (entsprechend der Erneuerbare-Energien-Richtlinie), wobei im Sinne der Nachhaltigkeitsziele die Produktion aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen ausgeschlossen wird.“
Aber auch Luftfahrzeugbetreiber bekommen es mit neuen Vorschriften zu tun: So wird es künftig auf Flughäfen im EU-Gebiet verboten sein, mehr zu tanken, als für den bevorstehenden Flug benötigt wird. Das soll einerseits zusätzlichen Energieverbrauch durch höheres Gewicht verhindern, andererseits aber auch sogenanntes Tankering, durch das Betreiber versuchen könnten, das Tanken von nachhaltigem Sprit zu umgehen.
Flughäfen werden durch den EU-Plan verpflichtet, die notwendige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, damit Flugzeuge mit SAF befüllt werden können.
Die EU verspricht sich durch den „ReFuelEU Aviation“-Plan nicht nur eine Dekarbonisierung des Flugverkehrs. Der Plan soll außerdem zu einer größeren Unabhängigkeit von Kraftstoffimporten aus Drittländern führen und außerdem Tausende Arbeitsplätze im Sektor der nachhaltigen Kraftstoffherstellung schaffen.
Sobald Parlament und Rat den Vorschlag formell angenommen haben, tritt die neue Richtline in Kraft und muss ab 2025 umgesetzt werden.
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