
Die russische Luna-25-Mondmission hat erste Bilder zur Erde zurückgeschickt. (Bild: Helen Field/Shutterstock)
Regelrecht spektakulär ist es nicht, was russische Staatsmedien kürzlich zu veröffentlichen hatten. Wir sehen Bilder, auf denen die Erde als kleiner Punkt in der Ferne zu sehen ist und wir sehen Bilder, auf denen der Mond als ebenso kleiner Punkt zu sehen ist.
Luna-25 umkreist bereits den Mond
Faktisch bedeutet das nur eins – Russland befindet sich auf dem Weg zum Mond. Wie offizielle Daten zeigen, war die Sonde zum Zeitpunkt der Fotos etwa etwa 310.000 Kilometer von der Erde entfernt. Damit hätte sie etwa 80 Prozent des Weges zum Mond geschafft.

Dieses Bild wurde von der STS-L-Kamera an Bord der Raumsonde Luna-25 am 13. August 2023 während ihres Fluges zum Mond aus einer Entfernung von etwa 310.000 km von der Erde aufgenommen. Zu sehen sind das Emblem der Mission und ein Teil des LMK-Mondmanipulatorkomplexes (oben links). (Bild: Roskosmos)
Am Donnerstag erreichte die etwa 770 Kilogramm schwere Sonde die Mondumlaufbahn. Das ist ein Meilenstein für die russische Raumfahrt, denn es ist das erste Mal seit fast 50 Jahren, dass eine russische Mission dies geschafft hat. Nun soll Luna-245 in vier bis sechs Tagen auf dem Mond landen.

Bilder der Erde (links) und des Mondes, aufgenommen von der Kamera des STS-L-Komplexes an Bord der Raumsonde Luna-25 während des Fluges zum Mond am 13. August 2023 aus einer Entfernung von etwa 310.000 km von der Erde. (Bild: Roskosmos)
Bau der Raumsonde bereits Erfolg
Gestartet war Luna-25 am 10. August als Nutzlast einer Sojus-Rakete. Ursprünglich wollte Russland die Sonde schon im vergangenen Jahr auf den Weg bringen, musste jedoch Einschränkungen durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierenden Schwierigkeiten in Kauf nehmen.
Laut Space.com handelt es sich bei Luna-25 um die erste Mondsonde, die Russland in jüngerer Zeit selbst herstellen konnte. Das wird als Erfolg gewertet – in Anbetracht der politischen und wirtschaftlichen Isolation, in die sich das Land durch den völkerrechtswidrigen Angriff auf sein Nachbarland selbst manövriert hatte.
Auch Inder sind mit Raumsonde kurz vor der Landung
Dabei soll neben Russlands Luna-25 auch die indische Raumsonde Chandrayaan-3 in den kommenden Wochen auf der Mondoberfläche landen. Beiden Sonden peilen dabei den Südpol des Mondes an, weil es sich dabei um eine Region handelt, die vermutlich große Eisvorkommen beherbergt.
Ob es einer der beiden Lander tatsächlich schafft, darf als durchaus offen bezeichnet werden. Die letzte indische Mission namens Chandrayaan-2 endete 2019 mit einem Misserfolg. Kurz vor der Landung brach die Kommunikation mit der Sonde ab. Ob es Luna-25 letztlich gelingen wird, den schwierigen Wechsel von der Umlaufbahn auf die Oberfläche zu schaffen, bleibt abzuwarten.