
Dmitri Rogosin, der 2022 geschasste Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, ist seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mehrfach mit hanebüchenen Aussagen und Drohungen in Richtung USA und Europa aufgefallen.
Ex-Roskosmos-Chef Rogosin provoziert gern
So postete der kremltreue Hardliner im März 2022 ein Video, das die Zerstörung der internationalen Raumstation ISS zeigte, legte sich mit einem US-Astronauten und SpaceX-Chef Elon Musk an und sprach den USA ab, über eigene Raumschiffe zu verfügen.
Jetzt hat der provokationsfreudige Russe ein neues Ziel für seine verbalen Angriffe gefunden – die US-Mondmission Apollo 11. Im Rahmen dieser Mission waren 1969 erstmals Menschen auf dem Mond gelandet.
Mondlandung im Visier von Verschwörungstheorien
Spätestens seit der erfolgreichen Mondlandung von Neil Armstrong, Michael Collins und Buzz Aldrin behaupten Verschwörungserzähler:innen in regelmäßigen Abständen, das Ganze sei fake. Der „große Schritt für die Menschheit“ sei in einem TV-Studio aufgenommen worden.
Die „Argumente“ der Mondlandungsleugner:innen sind von Expert:innen mehrfach wiederlegt worden. Eine der Theorien etwa legt nahe, dass die Sowjetunion und die US-Regierung beim Vertuschen der angeblichen Fake-Mondlandung unter einer Decke gesteckt hätten.
Mondlandung: Sowjetunion wusste Bescheid
Schließlich war es sowjetischen Beobachter:innen möglich, aus den – sicher abgefangenen – Funksprüchen per Triangulation den Erfolg der US-Astronauten zu bestätigen.
Ausgerechnet der Ex-Roskosmos-Chef Rogosin versucht jetzt, wieder Zweifel an der Apollo-11-Mission zu wecken. Er habe, so Rogosin auf seinem Telegram-Kanal, in seiner Zeit als Behördenchef angeblich keine valide Antwort auf seine Fragen in diese Richtung bekommen.
Rogosin: Unbefriedigende Recherchen
Roskosmos, so Rogosin, habe ihm lediglich ein Buch als Beweis der Mondlandung in die Hand gedrückt, in dem von dem Erfolg berichtet wurde. Vielmehr sehr er für seine „Recherchen“ intern angefeindet worden, die „heilige Zusammenarbeit mit der Nasa“ zu unterminieren, wie heise.de berichtet.
Überzeugt habe man ihn nicht, so Rogosin. Wobei man sich fragt, bei wem der ehemalige Roskosmos-Chef um entsprechende Antworten gebeten hat. Von der russischen Raumsonde Luna 15, die sich zeitgleich mit Apollo 11 im Mondorbit befand, scheint Rogosin jedenfalls nichts gehört zu haben.
Rogosin-Behauptung: Warum ausgerechnet jetzt?
Was also bewegt Rogosin, ausgerechnet jetzt die Verschwörungserzählungen um Apollo 11 zu befeuern? Eine konkrete Antwort darauf gibt es nicht. Rogosin dürfte aber die aktuellen Feierlichkeiten in Russland zum Sieg über Nazi-Deutschland 1945 zum Anlass genommen haben.
Zudem befinden sich die USA auf dem Weg, erneut Menschen auf den Mond zu bringen. Und: Überhaupt gebe es laut Ars Technica aktuell wieder eine neue Welle an Leugnungen des Erfolgs der Apollo-11-Mission, an die sich Rogosin möglicherweise heranhängt, um Unfrieden zu stiften.