
In der Luft ist die Jacht „nur“ ein Kabine für das Luftschiff. (Bild: Airyacht)
„Sail the Sky“ lautet das Motto des Schweizer Unternehmens Airyacht. Das gleichnamige Produkt zeigt, wie man sich das „Himmelssegeln“ vorstellt. Das 200 Meter lange Konzept besteht aus einem abtrennbaren Zeppelin und einer schwimmenden „Residence“ mit 750 Quadratmetern Wohnfläche. Sie kann jedoch auch einfach in schönen Landschaften abgestellt und vorübergehend als Landhaus verwendet werden. Dann laden 350 Quadratmeter Terrasse zum Entspannen ein. Der Hersteller beschreibt das so: „Airyacht vereint das Beste aus zwei Welten: der Schifffahrt und der Luftfahrt.“ Dabei geizt man nicht mit Superlativen.

In der Luft ist die Jacht „nur“ ein Kabine für das Luftschiff. (Bild: Airyacht)
Einzigartiger als jede Superjacht
Guillaume Hoddé hat das Startup gegründet und steht ihm vor. Er kündigte im Magazin Boat an, das erste Exemplar des „größten Starrluftschiff der Welt“ im Jahr 2026 auszuliefern. In 2027 sollen zwei weitere folgen, langfristig will Hoddé jährlich vier Stück bauen.
Besonders das Fliegen mit Helium hat es ihm angetan. Der Treibstoffverbrauch liege 10- bis 50-mal niedriger als bei einer 80-Meter-Superjacht. Die Airyacht soll eine Woche lang fliegen können, ohne zu landen oder aufzutanken. Zu den aktuellen Entwürfen des Jachtdesigners Franck Darnet sagt Hoddé, sie seien friedlich, anmutig und schön. Er betont jedoch die Vielseitigkeit des Schiffs, das insgesamt einer 60-Meter-Jacht entspreche. Der Preis hingegen entspreche in etwa einer 80- bis 100-Meter-Superyacht und liege unter dem eines Geschäftsreiseflugzeug. Damit läge die Preisspanne zwischen 30 und 58 Millionen US-Dollar. Es gibt allerdings auch 100-Meter-Yachten, die über 150 Millionen Dollar kosten.
Mit 100 Kilometer pro Stunde nach Chambord
Hoddé sagt, dass die Reisegeschwindigkeit der Airyacht viel höher liegen werde als bei einem Schiff. Zudem werde man in der Lage sein, über einem Ort zu bleiben. „Verankert in der Luft“ nennt er das. Zudem könne man langsam über die Landschaft schweben oder etwa über Nacht mit 50 Knoten (92,6 Kilometer pro Stunde) von „Nizza nach Chambord“ fahren.
Er betont, die Airyacht sei aufgrund ihrer Größe „gut sichtbar“ – in der Bucht von Monaco etwa. Auf der anderen Seite könne man so abgeschiedene Orte aufsuchen wie nie zuvor. Hoddé nennt „inmitten des Grand Canyon“ als Beispiel. Denkbar sei ein Ausstieg per Aufzug auf einen Strand oder auch „mitten auf einem Golfplatz“. Der Aufzug könne wahlweise Passagiere, Beiboote oder gar Autos herunterlassen.

Die „Airyacht“ verwandelt sich in eine „gewöhnliche“ Superjacht, sobald das Luftschiff abgekoppelt ist. (Bild: Airyacht.ch)
Eine Jacht, ein Chalet, eine Lodge
Hoddé erzählt von den Anforderungen an Designer Darnet: „Unsere Airyacht muss eine Jacht sein, wenn sie auf dem Meer landet, aber auch ein Chalet, wenn sie in einem verschneiten Tal landet, und eine Lodge, wenn sie mitten in der Savanne landet.“ Aktuell suche man die modernsten Materialien aus dem Luftfahrt- und Superjacht-Gewerbe. Das vorrangige Ziel sei zunächst die Gewichtsoptimierung des Riesen-Schiffs. Auf der Website liest man noch von Wasserrecycling, Energieoptimierung und einer Brennstoffzelle als Stromaggregat. Der Wasserstoffantrieb soll die dreistöckige Residenz auf Touren bringen, ein Dieselantrieb ist nicht geplant.
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