Macbook-Reparaturprogramm: Apple kann Tasten nicht einzeln reparieren

Die Butterfly-Tastaturen können ein großes Problem für Apple werden. Denn das vor einer Woche begonnene kostenlose Programm zum Austausch der Tastaturen in einem Macbook oder Macbook Pro kann für das Unternehmen teuer werden. Der Grund liegt darin, dass die Tastatur so stark auf eine möglichst dünne Bauweise getrimmt wurde, dass sich einzelne Tasten oft nicht wechseln lassen, wie iFixit berichtet. Es hat sich darauf spezialisiert hat, die Reparierbarkeit von Geräten zu untersuchen.
Nach den Erkenntnissen von iFixit kann vor allem die Leertaste nicht einzeln ersetzt werden. Sobald die Tastenkappe entfernt wird, wird auch die Taste selbst unbrauchbar. Die Leertaste ist die mit Abstand am stärksten beanspruchte Taste, daher ist das Risiko hoch, dass sie kaputtgeht. Zu einem Defekt kann es etwa kommen, wenn sich Staubpartikel unter der Taste festsetzen.
Macbook: An der Butterfly-Tastatur hängt noch mehr

Apples Macbook-Pro-Tastatur. (Foto: blackzheep; Shutterstock)
Bei vielen Macbook-Modellen lassen sich nicht nur einzelne Tasten nicht wechseln, es kann nicht einmal nur die Tastatur ausgetauscht werden. Sie wird als Einheit zusammen mit dem Trackpad und den Lautsprechern verbaut, sodass diese Komponenten ebenfalls ersetzt werden müssen, wenn eigentlich nur die Tastatur ausgetauscht werden muss.
2015 führte Apple einen neuen Tastaturmechanismus namens Butterfly ein, der beim Macbook und dann auch beim Macbook Pro verwendet wird. Zuvor verwendete Apple bei Notebook-Tastaturen meist einen Scherenmechanismus. Der Butterfly-Mechanismus hat einen sehr geringen Tastenhub. Dadurch kippeln die Tasten nicht, auch wenn ihre Ränder getroffen werden. So kann das Notebook besonders dünn werden.
Der geringe Tastenhub sorgt aber auch dafür, dass bereits kleinste Krümel in der Tastatur stören können. Dadurch verursachen die Tasten beim Tippen knirschende Geräusche. Sie können auch versagen oder es kann zu Tastenprellern kommen, sodass Zeichen ungewollt mehrfach eingegeben werden. Wer solche Probleme hat, kann sich an Apple wenden und eine kostenlose Reparatur vornehmen lassen.
Apple reagierte erst nach vielen Monaten
Auf Kundenklagen über Ausfälle der Macbook-Tastaturen beklagt reagiert Apple erst nach Monaten. Kunden unternahmen mehrere Versuche, wegen der Tastaturausfälle Sammelklagen gegen Apple anzustrengen. Kurz darauf wurde das kostenlose Austauschprogramm gestartet.
Kunden können entweder bei Apple oder einem autorisierten Apple-Service-Provider die Tastatur kostenlos reparieren lassen. Welche Arbeitsschritte genau erfolgen, wird vor Ort vom Techniker nach Untersuchung der Tastatur entschieden. Dann kann der Austausch einer oder mehrerer Tasten oder der gesamten Tastatur notwendig sein. Wer seine Tastatur bereits repariert hat, soll dafür das Geld von Apple zurückbekommen.
Autor des Artikels ist Ingo Pakalski.
Ich war wegen doppelten Anschlägen am Wochenende mit meinem relativ neuen (3 Monate) MacBook Pro im örtlichen Apple Store.
Nach Untersuchung durch den Techniker wurde mir mitgeteilt, dass die Tasten B und N etwas verschlissen gewirkt hätten und man die getauscht sowie das Innenleben mit Druckluft vom Staub gereinigt habe. Ich könne das künftig auch selbst mit Druckluft oder Staubsauger reinigen, wenn es zu Problemen käme.
Würde das nicht helfen, könnte man die Tastatur gerne tauschen, das würde aber drei bis fünf Werktage dauern. Ein Ersatzgerät könne man mir nicht zur Verfügung stellen und schneller ginge es auch nicht, weil da eine 24h-Diagnose laufen müsste, aber vielleicht könne ich das ja irgendwie mit einem Urlaub geschickt timen (das MBP ist mein Arbeitsgerät) und dann hätte ich ja gar nicht soviel Ausfallzeit.
Abgesehen davon, dass ich zu 95% eine externe Tastatur nutze und die Tasten also eigentlich unmöglich verschlissen sein können (würde ich zumindest in dieser Preisklasse erwarten), finde ich die Aussicht mir Urlaub nehmen zu müssen, weil eine Tastatur getauscht werden muss nicht gerade prickelnd. Das können andere Hersteller leider wirklich besser.