Magic Mirror: Spiegel zeigt Wetter und Nachrichten beim Zähneputzen – dank Raspberry Pi
Für manche Menschen kann es einfach nicht genug Monitore und Displays in der eigenen Wohnung geben. Desktop-Computer auf dem Schreibtisch, Laptop auf der Couch, Tablet im Bett und Smartphone in der Hosentasche. Der niederländische Bastler Michael Teeuw kann zu dieser Liste noch „Magic Mirror im Bad“ hinzufügen. Er hat sich mit relativ einfachen Mitteln einen Spiegel gebaut, der schon beim Zähneputzen die wichtigsten Informationen des Tages anzeigt: Die aktuelle Wettervorhersage, die Schlagzeilen des Tages sowie bevorstehende Termine, Geburtstage oder Jahrestage.
Sein Projekt „Magic Mirror“ besteht eigentlich nur aus einem simplen 24-Zoll-Flachbildschirm, den er aus dem Gehäuse befreit und in einen selbstgebauten Holzrahmen eingeschraubt hat. Vor dem Monitor sitzt ein sogenannter „Spionspiegel“, also ein Spiegel, der Licht nur in eine Richtung durchlässt. Somit scheint der Bildschirminhalt dezent durch den Spiegel und sorgt für einen tollen Effekt, bei dem mit bloßem Auge kein Display zu erkennen ist.

Der Spiegel zeigt zum Beispiel auch bevorstehende Jahrestage an. (Quelle: michaelteeuw.nl)
In seinem Blog beschreibt der Niederländer den Bauprozess, und die Schwierigkeiten auf die er dabei stieß. Das größte Problem war das Auffinden eines Einwegspiegels in der benötigten Größe. Aber auch der verwendet Monitor musste spezielle Anforderungen erfüllen: Aus Platzgründen müssen die Anschlüsse auf der Seite untergebracht sein, da der Spiegel nach der Wandmontage keinen Freiraum nach hinten hat.
Das Monitor-Panel wurde aus seinem Gehäuse befreit und in einen einfachen Holzrahmen eingesetzt, der anschließend geschliffen und lackiert wurde. Auf der Rückseite des Monitors wurde ein Raspberry Pi angebracht, der seinen Strom von einem USB-Netzteil bekommt und via HDMI mit dem Monitor verbunden wird. Der Raspberry Pi verbindet sich über einen USB-WLAN-Adapter mit dem Internet und läuft mit der Debian-Variante „Raspbian“.

Simple Technik: Ein Raspberry Pi, ein USB-Netzteil und ein Monitor – mehr braucht es nicht. (Quelle: michaelteeuw.nl)
Auf Software-Seite musste der Raspberry Pi nur mittels Konfigurationsdatei für die, um 90° gedrehte, Video-Ausgabe vorbereitet werden. Der Mini-Computer bootet in einen Linux-Desktop und startet bei jedem Hochfahren automatisch einen Chromium-Browser im Vollbildmodus. Der Browser ruft dabei immer eine Webseite auf, die mittels eines Apache-Webservers auch auf dem Raspberry Pi gehostet wird. Auf der Webseite ruft der Bastler dann über verschiedene APIs die gewollten Daten ab und ordnet sie in einem schick gestalteten Interface an.
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via michaelteeuw.nl
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Jetzt noch eine Kamera, ein wenig Gesichtserkennung und schon haben wir einen neuen Freund im Bad, der uns gleich morgens persönlich begrüßt und stimmungsabhängig mit den passenden News versorgt :) …
Würd ich sehr gerne nachbauen, leider sind mir da meine zwei linken Hände im Weg ;)
Wie ich das sehe, dürften auf Dauer wohl Feuchtigkeit und Abwärme die größeren Herausforderungen sein.
Ein sehr interessantes Projekt und großen Respekt vor dem Bastler aus den Niederlanden. Ich bin handwerklich weniger begabt und wahrscheinlich auch nicht so geduldig. Ich muss mich (vorerst) damit begnügen, zu sagen: „Alexa, schalte den Badspiegel ein!“