MangoPay: Moderne Payment-Lösung für Marktplätze

Abgesehen von der skurrilen Namensgebung kratzt man sich beim Besuch der MangoPay-Website erstmal am Kopf. „Toll, noch ein Payment-Service-Provider!“ – diesmal eben einer, der sich nach eigener Auskunft auf Marktplätze spezialisiert hat. Wirft man aber einen zweiten Blick auf die Angelegenheit, entdeckt man das Spannende an MangoPay: Der Dienstleister stellt ein vollständiges Payment-Ökosystem für viele neuartige Geschäftsmodelle zur Verfügung, denen mit einer einfachen Anbindung eines Payment-Systems nicht geholfen wäre – Start-Ups, die beispielsweise ähnliche Marktplätze wie eBay oder eine Crowdfunding-Plattform wie Kickstarter oder Collaborative-Consumption-Angebote nach Art von Airbnb starten möchten. Bei diesen Geschäftsmodellen müssen mehrere Parteien mit Zahlungs- und Bezahlmöglichkeiten bedient werden: der Kunde, der Händler auf der Plattform und nicht zuletzt das Start-Up selbst, das als Plattform-Betreiber auch seinen Anteil verdienen möchte. Genau hier setzt MangoPay an.

MangoPay bei Leetchi im Einsatz – Eine Crowdfunding-Plattform für Privatanwender (Screenshot: Leetchi)
MangoPay – die Einsatzmöglichkeiten
MangoPay ist ein Service von Leetchi.com und im Rahmen der Plattform-Entwicklung für Leetchi entstanden. Kurz gesagt kann man mit MangoPay jeglichen Zahlungsverkehr abwickeln, der intern auf einer Plattform anfällt. Denkbare Geschäftsmodelle wären beispielsweise:
- Marktplätze
- Crowdfunding
- Zahlungsabwicklung in Mobile-Apps
- White-Label-Payment-Provider
- Verleih- oder Mietsysteme / Collaborative Consumption (Gemeinsamer Konsum)
Alle genannten Geschäftsmodelle sind bereits mit MangoPay realisiert worden, Beispiele sind unter den Referenzkunden zu finden.

MangoPay Beispiel oocto: Crowdfunding und Crowdsourcing-Plattform für Musiker. (Screenshot: oocto)
MangoPay – das kann die Payment-Plattform
MangoPay ist ein Zahlungs-Ökosystem. Benutzern wird dabei ein Wallet zur Verfügung gestellt, das über die verfügbaren Bezahlmethoden aufgeladen werden kann – dafür wird dem Seitenbetreiber eine Transaktionsgebühr berechnet. Geld, das sich im Ökosystem befindet, kann ohne weitere Kosten für den Seitenbetreiber zwischen den Benutzern transferiert werden. Der Anbieter der jeweiligen Plattform kann die Konditionen für die interne Nutzung selbst bestimmen und bei Zahlungen mit dem Wallet, beim Aufladen des Wallets oder beim Auszahlen auf das Bankkonto des Nutzers Gebühren berechnen. MangoPay ist dabei als sogenannte White-Label-Lösung konzipiert, tritt gegenüber dem Nutzer also völlig in den Hintergrund. Ein kurzer Überblick über die Funktionen:
- Benutzerspezifische Zahlungskonten (eWallets)
- Zahlungen zwischen den Benutzern
- Zahlungen zum Plattformbetreiber
- Treuhand-Konten, die durch MangoPay verwaltet werden
- Automatische Zahlungen, automatische Rückerstattungen, Wiederkehrende Zahlungen, Einzelzahlungen, One-Klick-Zahlungen

(Screenshot: MangoPay)
Konditionen von MangoPay
Der Anbieter verspricht maximale Transparenz und keinerlei versteckter Kosten – so sollen die Transaktonsgebühren auch die Kosten für alle angebotenen Zahlarten inklusive der Kreditkartenzahlung enthalten. Akzeptanzverträge für die Kreditkartenabwicklung sind ebenfalls nicht nötig. Die unten aufgeführten Bezahlmethoden sind exemplarisch, MangoPay hat noch viele weitere internationale Bezahlmethoden integriert.
- Bezahlverfahren: Diverse Kreditkarten, Lastschrift, Sofortüberweisung, Giropay (unter anderem)
- Setup-Gebühren: keine
- Monatliche Grundgebühren: keine
- Transaktionsgebühren: 1,8 Prozent zuzüglich 0,18 Euro
- Kosten für die Zahlungsabwicklung sind in den Transaktionskosten enthalten

Bankiwi – Das virtuelle Taschengeld-Konto – nutzt MangoPay. (Screenshot: Bankiwi)
Fazit: Spannende Lösung
MangoPay bietet viel Platz für Innovation und kann Geschäftsmodellen, die in Richtung eines Online-Marktplatzes gehen, die schnelle Implementierung eines Payment-Ökosystem bieten. Die Gebührenstruktur verspricht Transparenz und kann so überzeugen. Wer innerhalb der EU einen Dienst betreiben möchte, der elektronisches Geld ausgibt, braucht eine Lizenz für diesen Dienst, so auch MangoPay. Die Lizenzierung erfolgt nach den E-Geld-Richtlinien und soll unter anderem Kunden eines E-Geld-Instituts Sicherheit gewähren. Dazu gehören auch Instrumente der Einlagensicherung wie zum Beispiel Eigenkapitalvorschriften. Trotzdem bieten E-Geld-Institute nicht die gleichen Sicherheiten wie Banken, eine Tatsache, die zukünftige Plattformbetreiber nicht aus den Augen lassen sollten. Für den B2C-Bereich und die oben genannten Beispiele ist MangoPay gut geeignet, für Crowdfunding im großen Stil mit hohen Beträgen und über größere Zeiträume hinweg braucht ein Plattformbetreiber mehr Sicherheit, als ein E-Geld-Institut bieten kann.
Weiterführende Links
- Leetchi – Homepage
- oocto – Homepage
- Social Payments startups Leetchi launches MangoPay, a full stack payment solution for Marketplaces – Rude Baguette
- Payment-Studien im Überblick: Skepsis ist angebracht – t3n News
- Bitcoins im E-Commerce: Eine Einführung für Online-Händler – t3n News
- SEPA-Lastschrift: Was Online-Händler jetzt schon beachten müssen [Update] – t3n News