Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review Analyse
Verpasse keine News mehr!

„Höchste Priorität“: Mark Zuckerberg sucht 50 Experten für sein KI-Team – wir hätten da ein paar Vorschläge

Meta will bei der Entwicklung einer menschenähnlichen Intelligenz jetzt richtig Gas geben und sucht 50 Expert:innen. Wir hätten da mal ein paar Vorschläge.

Von Wolfgang Stieler
4 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Meta-Chef Mark Zuckerberg stellt ein Team zusammen, das eine KI-Superintelligenz entwickeln soll. (Foto: QubixStudio / Shutterstock)

Mark Zuckerberg will laut Medienberichten ein KI-Labor aufbauen, um eine künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) zu entwickeln. AGI ist ein ziemlich schillernder Begriff, der nicht wirklich gut definiert ist. Ganz allgemein versteht man darunter aber ein menschenähnliches Intelligenzniveau, oder eine KI, die sogar das Level menschlicher Intelligenz überschreitet.

Anzeige
Anzeige

Ob das überhaupt möglich ist – und wenn ja, wie -, ist unter KI-Forschenden heftig umstritten. Meta will die Entwicklung nun aber mit Nachdruck vorantreiben. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg rekrutiert Zuckerberg persönlich Spitzenkräfte aus dem Bereich KI und räumt der Besetzung und dem Aufbau dieses neuen Teams „laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen höchste Priorität ein“.

Unsere Shortlist für Mark Zuckerberg

Der Meta-CEO will Berichten zufolge 50 Mitarbeitende für das Team einstellen. Weil wir wissen, dass Menschen wie Zuckerberg viel beschäftigt sind, haben wir in der Redaktion diskutiert und schon mal ein paar Personalvorschläge zusammengestellt, an die bei Meta bestimmt niemand denkt.

Anzeige
Anzeige

Matthias Kreienbrink, t3n: Auch eine KI muss lernen, zu spielen. Die Spieltheorie gibt Antworten darauf, wie gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder auch technologischer Wandel spielerisch voranschreiten kann. Und zwar so, dass möglichst viele Menschen sich eingeladen fühlen, mitzugestalten.

Kandidat 1: Christian Stein

Christian Stein, Mitgründer des Gamelab Berlin, beschäftigt sich mit genau solchen Themen. Er hat Literatur und Informatik studiert, arbeitet also an der Schnittstelle zwischen Geist und Technologie. Er ist zudem beschäftigt am Exzellenzcluster „Matters of Activity“, das unter anderem zu dem Zusammenspiel aus Biologie und Technologie forscht. Mit Christian Fischer haben wir schon ein Interview zu Spieltheorie und Changemanagement geführt.

Kandidatin 2: Sibylle Berg

Jedes Team, das an einer „Superintelligenz“ arbeitet, braucht auch Personen, die der KI kritisch gegenüberstehen – ohne aber gleich kulturpessimistisch sein. Sibylle Berg hat sich für Bücher wie „Nerds retten die Welt“ oder „RCE“ mit vielen Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen unterhalten, um wichtige Fragen unserer Zeit zu verhandeln. Darunter auch immer die digitale Revolution. „Nerds“ sind ihr wichtig – besonders, wenn sie kritisch sind. Eine „Superintelligenz“ braucht aber auch mindestens eine Person, die Geschichten erzählen kann. Wir denken und handeln zu großen Teilen in Narrationen. Wer könnte das besser verstehen als eine begnadete Autorin?

Florian Zandt, t3n: Schon jetzt kann der unüberdachte Einsatz generativer KI großen Lücken in Sicherheitskonzepte reißen. Wenn sich dann noch die Verheißungen rund um AGI bewahrheiten und niemand mehr auf die entsprechenden Prozesse schaut, braucht es zwingend den Input von Sicherheitsexpert:innen.

Anzeige
Anzeige

Kandidat 3: Manuel Atug

So wie Manuel Atug. Atug ist nicht nur ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Cybersicherheit und Mitglied im Chaos Computer Club, sondern auch Gründer der von Wirtschaft und Lobbyverbänden unabhängigen Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen, kurz AG Kritis. Aufgrund seiner Expertise berät Atug regelmäßig Bund und Länder – und wäre auch in einem Superintelligenz-Team ein wertvolles Mitglied.

Kandidaten 4 und 5: Arvind Narayanan und Sayash Kapoor

KI-Kritiker:innen gibt es viele, ein großer Teil davon lehnt generative KI in Gänze ab. Arvind Narayanan, Informatikprofessor und Leiter des Center of Information Technology Policy in Princeton, gehört nicht dazu. Und das obwohl er sein jüngstes, mit dem Princeton-Doktoranden Sayash Kapoor verfasste Buch AI Snake Oil betitelt hat.

Narayanan geht es dabei allerdings um die nüchterne Betrachtung von KI abseits der üblichen Hype-Zyklen. Zusammen mit Kapoor spricht er sich dafür aus, generative KI als normale Technologie zu begreifen, weder als Utopiekatalysator noch als Bringer der Apokalypse. Dieser nüchterne Blick lohnt sich gerade bei einem Thema wie AGI, die von der KI-Industrie als Heilsbringer beworben wird.

Anzeige
Anzeige

Kandidatin 6: Dorothea Winter

Nils Bolder, t3n: Die Philosophin und Ethikerin Dorothea Winter beschäftigt sich besonders mit den Themen Digitalisierung und KI. Wenn man eine Superintelligenz schaffen möchte, sollte sie der Gesellschaft nutzen – dafür braucht es einen ethischen Handlungsrahmen und eben Dorothea Winter.

Wolfgang Stieler, Technology Review: Was aktuellen KI-Systemen auf dem Weg zur menschenähnlichen Intelligenz noch fehlt, ist die Fähigkeit, selbstständig dazuzulernen. Ein AGI-Team sollte also unbedingt an dieser Frage arbeiten.

Kandidat 7: Kristinn Thórisson

Der isländische KI-Forscher Kristinn Thórisson, der seit über 30 Jahren zum Thema AGI forscht, arbeitet an solchen KIs. Sein Ziel: KI-Agenten, die vollständig autonom vorgehen – nur mit grundlegendem Wissen über das Lernen an sich starten und dann im Lauf der Zeit ihre eigene Programmierung ändern. Dabei gehe das System nur von „einer kleinen Menge an vom Designer spezifiziertem Code – einem Seed“ aus, schreibt er, und entwickelt sich dann autonom weiter. Das System soll dann weitgehend eigenständig entscheiden, was und wie es lernt.

Anzeige
Anzeige

Kandidat 8: Pierre-Yves Oudeyer

In eine ganz ähnliche Richtung geht auch die Forschung von Pierre-Yves Oudeyer von der Universität Bordeaux. Er nennt das „Developmental AIs“, KI, die „kontinuierlich und selbst motiviert“ lernt, „autotelisch“ – sich selbst einen Sinn gebend. Erste Experimente mit solchen KI-Agenten waren vielversprechend, sie liefen allerdings in simulierten, extrem vereinfachten Umgebungen ab.

Kandidatin 9: Melanie Mitchell

Damit das Team die Fähigkeiten seiner KI nicht gnadenlos überschätzt, braucht es schließlich auch Forschende, die vermeintliche Durchbrüche kritisch hinterfragen. Melanie Mitchell wäre dafür die ideale Kandidatin, denn sie forscht am Santa Fe Institute unter anderem an der Frage, wieviel Intelligenz tatsächlich in großen Sprachmodellen wie GPT 4 steckt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich Mark Zuckerbergs ehrgeizige Pläne zur Entwicklung einer künstlichen allgemeinen Intelligenz entfalten werden. Die Auswahl der richtigen Talente wird entscheidend für den Erfolg des KI-Labors sein. Unsere Vorschläge können hier richtungsweisend sein. Wir sind gespannt, ob es eine:r unserer Kandidat:innen in Zuckerbergs Team schafft.

Anzeige
Anzeige

Hidden Champions: Diese Tech-Chefs kennt kaum jemand

Hidden Champions: Diese Tech-Chefs kennt kaum jemand Quelle: Shutterstock/Eviart

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren