Marktplätze für Onlinehändler in der Übersicht: Umsatz, Reichweite und Entwicklungstendenzen
Marktplätze werden geliebt und gehasst von Onlinehändlern, wie Peter Höschl von Shopanbieter.de pointiert in seiner Entscheidungshilfe für Onlinehändler formuliert. Ist die Haßliebe aber erst einmal gefestigt und die Entscheidung zum Vertrieb auf Marktplätzen gefallen, bleibt noch die Frage welche Marktplätze denn eine Aussicht auf einen lohnenswerten Umsatz bieten.
Welche Marktplätze sich für Onlinehändler lohnen
Wir haben für euch als Entscheidungshilfe relevante Zahlen zusammengestellt und diese mit statistischen Auswertungen des Multichannel-Spezialisten plentymarkets ergänzt. Viele Marktplätze geben keine aussagekräftigen Daten heraus, deshalb erlauben die Zahlen von plentymarkets zwar nur eine subjektive, aber hilfreiche Einordnung. Die als ERP-System konzipierte Versandhandelslösung plentymarkets verwaltet die Verkaufskanäle von rund 3.500 Händlern mit 5.000 Onlineshops, davon sind 54 Prozent auf verschiedenen Marktplätzen aktiv.
Für die Marktplätze haben wir die Reichweite und das Handelsvolumen (GMV) mit angegeben. Das ist demnach nicht der Umsatz, den der Marktplatz für sich selbst durch Provisionen erwirtschaftet, sondern der Umsatz, der mit gehandelter Ware getätigt wurde – von Händlern auf der Plattform.
Ein wichtiger Bestandteil des Entscheidungsprozesses sind die Provisionen, deshalb geben wir diese in einer Übersicht ebenfalls an – wichtig ist dabei zu bedenken, dass alle Provisionen kalkulatorisch vom Bruttoumsatz abgehen.
Weiterführende Informationen zu den Marktplätzen und deren Service- und Dienstleistungsangebot für Onlinehändler finden sich im Ratgeber Marktplätze unserer Autorin Yvonne Göpfert im t3n Magazin 45, welches ab dem 25. Mai im Handel erhältlich ist.
Amazon
Amazon bietet Platz für nahezu jeden Artikel und erreicht laut Similar Web mit rund 2,1 Milliarden Visits auch die meisten Kunden. Auf dem Marktplatz generierten schätzungsweise 40.000 Amazon-Händler 2014 einen Handelsumsatz von geschätzten 9,5 Milliarden.
Amazon berechnet eine Grundgebühr von 39 Euro und eine Verkaufsprovision von sieben bis 15 Prozent.
eBay
eBay bietet genauso wie Amazon nahezu jeder Produktkategorie Platz und erreicht laut Similar Web 1,9 Milliarden Visits. Der Marktplatz generierte 2014 nach Branchenschätzungen einen Handelsumsatz von rund 13 Milliarden Euro.
Der Marktplatz eBay bietet Shops ab einer Grundgebühr von 30, 55 und 255 Euro monatlich. Die Verkaufsprovision beträgt zwischen 4,5 bis neun Prozent zuzüglich einer Angebotsgebühr von 0,02 bis 0,15 Prozent.
Hitmeister
Eine Besonderheit bei Hitmeister ist das Verkaufsmodell: Nach außen hin ist Hitmeister Verkäufer, die Ware wird vom Händler an Hitmeister verkauft, der an den Kunden weiter veräußert. Hitmeister erreicht laut eigenen Angaben 2,5 Millionen Kunden mit 2,6 Millionen Visits im Monat. Der Marktplatz generierte 2015 laut eigenen Angaben 43 Millionen Handelsumsatz, eine Einschätzung zu Hitmeister gibt es auch bei Mark Steier von Wortfilter.
Die Provisionen liegen zwischen 5,9 und 12,5 Prozent und monatlich zwischen 20, 40 und 55 Euro.
Rakuten
Rakuten erreicht laut SimilarWeb aktuell 2,9 Millionen Visitors im Monat. Der Marktplatz generierte 2015 laut eigenen Angaben 125 Millionen Handelsumsatz.
Die Provisionen liegen zwischen fünf und neun Prozent, ein Rakutenshop kostet monatlich 39 Euro.
Yatego
Der kleine Marktplatz weist laut SimilarWeb aktuell rund 650.000 Visitors auf. Händlern berechnet Yatego eine Provison von rund acht Prozent, und eine monatliche Gebühr von 37,90 Euro.
Weitere Nischen-Marktplätze
Für Mode, Möbel und Wohnaccessoires ist der Versandhändler Otto.de interessant oder Home24. Für Mode bieten das Otto-Startup AboutYou sowie Zalando oder Schuhe.de einen Absatzmarkt. Nischenmarktplätze wie Gartenxxl.de bieten Gartenartikeln oder DaWanda oder Etsy kreativen, handgefertigten Produkten ein Zuhause.
Features wie „Amazon lagert und liefert“ könnte man erwähnen.
Wichtig und eigentlich gleich in den Text gehörend ist aber die Zahlungs-Abwicklung also ob man sich um jeden Kunden selber kümmern muss oder nicht und ständig nachschauen ob und wann er bezahlt hat. „Warum ist es noch nicht da“ und dann Zahlungs-Eingänge durchgucken kostet viel unnötige Zeit. Da sind die Amazon-Gebühren evtl. nicht mehr so teuer weil die sich um die Zahlungs-Abwicklung kümmern und findet bei Euren KMU-Kunden mal heraus was die Firmen-Zahlungs-Dienstleister oder Kreditkarten-Zahlung an Geld und Zeitaufwand kosten. Ich glaube bei den Löwen hiess es mal „1%“ aber vermutlich für größere Unternehmen.
So gesehen kann Amazon-Fulfilment(?) oder wie das heisst ohne Neu-Investitionen (monatliches Leasing ist bei Firmen ja oft auch beliebter als Auto-Besitz und monatlich abbezahlen) und OHNE viel teuren Personalaufwand vielleicht sehr interessant sein. Dann hat man mit den kleinen Endkunden wohl nämlich nicht mehr viel zu tun weil Amazon sich drum kümmert.
Viele Firmen sparen sich die Probleme mit kleinen Endkunden oder verkaufen nur unter Vollkaufleuten an Vollkaufleute. Evtl sind daher in einer bekannten Stadt mehrere Computer-Teile-Versender für kleine Endkunden „um einen großen Großhändler“ herum. Auch daher hat Hitmeister durchaus seine Berechtigung. Nett wäre wenns deren Produkte auf Anfrage gegen Aufpreis auch über Ebay oder Amazon gäbe.
Viele Bekannte würden gerne bei den Discounter-Online-Shops wie z.b. Lidl und den anderen kaufen. Aber NATÜRLICH NUR über Amazon oder wenn man es im Store vor Ort abholen kann wie es für Aktionswaren und deren Reservierungen sowieso Standard sein sollte. Fremden Shops seine Kreditkarten-Daten geben ist inzwischen offensichtlich nicht sinnvoll wenn auch dieses Beispiel stationär war und der Online-Shop wohl nicht betroffen wurde:
http://www.heise.de/security/meldung/Bis-zu-40-Millionen-Kreditkartendaten-bei-US-Shoppingriesen-Target-kopiert-2070721.html
Als Händler bespielt man vermutlich sowieso mehrere Plattformen und lernt dann was wie wo gut läuft. Artikel mit schneller Lernkurve wären sinnvoll und könnte man regelmäßig überarbeiten bzw. ergänzen.
Grundprobleme sind größere Warenkörbe und kumulierte Versandkosten. Z.B. Tierfutter mit verschiedenen Sorten.
Oder ob jedes Einzel-Teil als Ersatzteil mit leichtem Preis-Aufschlag verfügbar ist.
Hitmeister-Lieferanten und Hitmeister könnten sich so herausheben. (Hint Hint)
Bei Gartenscheren gehen diese Federn gern verloren oder die Abdeckplatten von Fernbedienungen oder Fernbedienungen an sich. Zum Nachkaufen beim Discounter gibts die leider nicht (Hint an alle Discounter). Bei den Plastik-Faden-Spulen für diese Garten-Trimmer hingegen ist das schon lange üblich das die Spulen daneben im Angebot liegen.
Bei Gloria Druck-Sprühern kriegt man alle Teile daneben im Regal. Die Discounter-Sprüher hingegen kann man oft Wegwerfen nur weil eine Gummidichtung hinüber ist :-( obwohl man bei den Discountern per Tablett bequem das richtige Teil finden und sich im Shop abholen lassen liesse ohne sich an den Original-Hersteller (Minutenlang per Telefon !!!) wenden zu müssen.
Warensendung macht vieles günstig versendbar. Ggf. auch Einwurf-Einschreiben. Die meisten Kunden sind ehrlich.