Mars: Löschte sich das Leben auf dem roten Planeten selbst aus?

Diese künstlerische Illustration versucht, den Mars vor vier Milliarden Jahren zu zeigen. (Grafik: ESO/M. Kornmesser)
Vor rund vier Milliarden Jahren dürfte es auf dem Mars ein gemäßigtes Klima, Flüsse und sogar Meere gegeben haben. Eine Simulation hat nun die Umstände auf dem jungen Planeten berechnet und kommt zu dem Ergebnis, dass spezielle Mikroben ihn bewohnt haben könnten.
Der Studie zufolge könnten sie auch für die massiven Klimaveränderungen verantwortlich gewesen sein, die den Mars zu einem unbewohnbaren Klumpen gemacht haben. Die Studie erschien in Nature Astronomy.
Umfangreiche Beobachtungen haben ergeben, dass der junge Mars bewohnbar war. Das Team von der University of Arizona unter der Leitung von Regis Ferriére hat nun zunächst untersucht, welche Lebensumstände geherrscht haben dürften. Dazu haben sie Oberflächentemperatur, den Salzgehalt des Wassers und die Gasdiffusion in den Böden berechnet.
Der Studie zufolge war zu diesem Zeitpunkt das Klima auf dem Mars am besten für die Entstehung von Leben geeignet: Die Atmosphäre war dicht, Kohlendioxid und Wasserstoff vorhanden.
Da die Berechnungen schlussfolgern lassen, dass es an der Oberfläche noch sehr kalt war, prüften die Forscher:innen den unterirdischen Lebensraum. Im Ergebnis könnten sich dort sogenannte Methanogene angesiedelt haben, die es auch in ähnlichen Umgebungen auf der Erde gibt. Sie wandeln die chemische Energie ihrer Umgebung in klimaschädliches Methan um.
Ferriére bestätigte in einer Pressemeldung: „Und die Antwort ist, allgemein gesprochen, ja, diese Mikroben hätten in der Erdkruste leben können.“
Mit dieser Annahme haben die Evolutionsbiolog:innen Simulationsmodelle gefüttert. Die errechneten, dass die biologische Aktivität der Kleinstlebewesen die Marsatmosphäre in kurzer Zeit zerstört haben könnte. Innerhalb weniger Jahrzehnte oder Jahrhunderte könnten sie den Wasserstoff aus der Atmosphäre gezogen und darüber das Klima des Planeten drastisch abgekühlt haben. Unter dem Einfluss von Methan habe es demnach die Oberfläche weiter und weiter mit Eis bedeckt.
Die Mikrobengemeinschaften hätten sich immer tiefer in die Kruste verkriechen müssen, bis sie möglicherweise ausstarben. Zusätzlich ging ihnen vermutlich langsam der „Treibstoff“ ihres biochemischen Stoffwechsels aus. Dennoch schließen die Wissenschaftler:innen nicht aus, dass es noch „Oasen“ dieser Lebewesen tief in isolierten Taschen in der Marskruste gibt.
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