Regen auf dem Mars? Neue Simulationen werfen Fragen auf

Mars soll der Erde vor 3,5 Milliarden Jahren ähneln. (Bild: Dotted Yeti/Shutterstock)
War es vor Milliarden von Jahren auf dem Mars so kalt und trocken wie jetzt – oder doch eher warm und nass? Darüber debattieren Geolog:innen schon länger. Eine Studie von Forscher:innen der University of Colorado Boulder untermauert jetzt die Warm-und-Nass-These.
Niederschläge auf dem Mars
Ein Forschungsteam unter der Leitung der Geologin Amanda Steckel hat mithilfe einer Reihe von Computersimulationen untersucht, wie Wasser die Oberfläche des Mars vor einigen Milliarden Jahren geformt haben könnte. Den Ergebnissen zufolge sei es sehr wahrscheinlich, dass es damals Niederschläge in Form von Schnee und Regen gegeben habe.
Derzeit ist das nicht möglich. Denn auf dem Mars wurde zwar eine Art Bewölkung ausgemacht und auch Frost kommt am Boden vor. Doch das in den Mars-Wolken vorhandene Wasser besteht leicht gefrorenem Eis. Die Wolken seien mit Eisnebel vergleichbar.
Finale Aussage schwierig
Die Forscher:innen um Steckel sind sich aber sicher, dass die Entstehung bestimmter Täler und Quellgewässer auf dem Mars nicht allein durch Eis geformt worden sein können. Es sei aber schwer, diesbezüglich eine finale Aussage zu treffen, so Steckel.
Insbesondere, weil es schwierig ist zu erklären, wie der Mars warm genug sein konnte, damit es regnen und schneien konnte. Zumal die Sonne heute vor rund vier Milliarden Jahren nur 75 Prozent ihrer heutigen Strahlkraft hatte.
Mars wie Erde vor 3,5 Milliarden Jahren
Unabhängig davon, ob die Forschungsergebnisse bestätigt werden, könnten sie neue Erkenntnisse zu Erdgeschichte liefern, wie es in einer entsprechenden Mitteilung der beteiligten Forschungsinstitute heißt. Denn als die Erosion durch fließendes Wasser aufhörte, dürfte der Mars quasi in der Zeit stehengeblieben sein.
Er könnte jetzt noch immer ungefähr so aussehen wie die Erde vor 3,5 Milliarden Jahren. Auf der Erde entwickelten sich ungefähr zu dieser Zeit die ersten Lebensformen. Das Marsgestein könnte daher irgendwann einmal mehr über den Ursprung des Lebens erzählen als Gestein auf der Erde.