Der von CEO Jason Fried verfasste Blogpost, der seit seiner Veröffentlichung mehrmals überarbeitet wurde, listet außer des Verbots interner Debatten über Gesellschaftsrelevantes und Politisches auch das Ende paternalistischer Benefits. Anstelle einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder einer Gemüsekiste sollen Mitarbeitende künftig den entsprechenden Geldwert ausbezahlt bekommen. Außerdem soll es künftig keine Comittees mehr geben und einmal getroffene Entscheidungen sollten die Mitarbeiter künftig einfach auf sich beruhen lassen.
Zentraler Punkt der von den Gründern gewünschten Neuausrichtung: Gesellschaftsrelevante und politische Themen sollten künftig nicht mehr über die internen Kommunikationskanäle diskutiert werden dürfen. In ihrer Freizeit stehe das allen Mitarbeitenden selbstverständlich offen. Wie nach Recherchen von The-Verge-Reporter Casey Newton ans Licht kam, war der Auslöser für den Blogpost offenbar eine interne Debatte um eine seit zehn Jahren existente Liste mit „witzigen Kundennamen“, die die Gründer beenden wollten.
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Großzügige Abfindung
In einem weiteren Blogpost stellte Co-Founder David Heinemeier Hanson Angestellten, die damit nicht einverstanden seien, eine großzügige Abfindung in Aussicht. Mitarbeitende mit mehr als drei Jahren Betriebszugehörigkeit sollten eine Abfindung in Höhe von sechs Monatsgehältern bekommen, wer kürzer als drei Jahre im Unternehmen sei, würde immerhin drei Monatsgehälter erhalten. Zudem wolle man Angestellte, die das Unternehmen aufgrund dessen verließen, bestmöglich dabei unterstützen, eine neue Anstellung zu finden, schreibt er.
Jetzt haben zahlreiche Mitarbeitende sich entschieden, die Abfindung anzunehmen und Basecamp zu verlassen. 18 der 57 Angestellten verkündeten auf Twitter, dass sie planten, Basecamp zu verlassen. Darunter Head of Marketing Andy Didorosi, Head of Design Janas Wowney und Head of Customer Support Kristin Aardsma. Der Großteil nannte „recent Changes“ als Grund für den Exit. Der Entwickler John Breen führt einen Twitter-Thread über alle bisher bekannten Kündigungen. Gegenüber The Verge wollte sich Heinemeier Hansson am Freitag nicht zum Thema äußern.
Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden wollen.