Matter: Neuer Smarthome-Standard erneut verschoben – auf Herbst 2022

Mit Spannung wird der neue Smarthome-Standard Matter erwartet, der seit geraumer Zeit von u.a. Google, Apple, Amazon und Samsung entwickelt wird. Die Spannung steigt also ein weiteres Mal. Denn der für Sommer 2022 erwartete Start wurde auf Herbst 2022 verschoben, wie Michelle Mindala-Freeman, Head of Marketing der Connectivity Standards Alliance (CSA), gegenüber The Verge einräumte.
Die Arbeit an Matter-Schlüsselbereichen benötigt mehr Zeit
Grund der Verzögerung sei die Fertigstellung des Software Development Kits (SDK), mit dem es Geräteherstellern möglich sein soll, ihre Produkte in das Matter-Ökosystem zu integrieren. Laut Mindala-Freeman erfordert der Code für das SDK aufgrund einer größer als erwarteten Anzahl von Plattformen und Unternehmen, die Matter nutzen möchten, mehr Arbeitsstunden als ursprünglich gedacht.
Ziel sei es, dass alles reibungslos zusammenarbeite, um das allgemeine Versprechen des Matter-Standards zu erfüllen. „Die Arbeit an einigen Schlüsselbereichen des SDK benötigen noch mehr Zeit, um die Qualität des Codes zu stabilisieren, zu optimieren, abzustimmen und zu verbessern“, so Mindala-Freeman.
Smarthome-Standard Matter: Nicht die erste Verzögerung
Dies ist nicht das erste Mal, dass Matter dem Zeitplan hinterherhinkt. Ursprünglich sollte der neue Standard – der darauf abzielt, die unterschiedlichen Geräte und Ökosysteme des Smarthome zu vereinen – bereits 2020 veröffentlicht werden. Dann wurde das Project Chip (wie es damals noch hieß) auf 2021 verschoben, bevor im August die Umbenennung in Matter und damit auch noch einmal die Verzögerung bis Mitte 2022 bekannt gegeben wurde.
Über 130 Geräte von 50 Unternehmen sind beim Rollout dabei
Ob es im Herbst 2022 tatsächlich klappen wird? „Wir werden das SDK im zweiten Quartal fertiggestellt haben und unseren Mitgliedern Ende Juni eine Version der Spezifikation zur Verfügung stellen“, so Mindala-Freeman zu The Verge. Demnach sind am Rollout 130 Geräte aus 15 Kategorien von insgesamt 50 Unternehmen beteiligt. Zu den Geräten zählen neben smarten Glühbirnen, Schlössern, Thermostaten und Jalousien auch Sensoren, Fernsteuerungen oder Gerätestecker.
Smarthome-Standard Matter: „Das hat es noch nie zuvor gegeben“
Dass Matter (noch) mehr Zeit braucht, begründet Mindala-Freeman auch mit folgendem Argument: „Es hat auch damit etwas zu tun, das es zu 100 Prozent eine neue Sache ist, die es noch nie zuvor gegeben hat.“
Superstandard: Was steckt eigentlich hinter Matter?
Matter ist eine Art Superstandard, den die Initiatoren Amazon, Apple, Google und Samsung an den Start bringen wollen. Matter soll Smarthome-Geräte über alle Plattformen hinweg zusammenarbeiten lassen.
Matter ist allerdings keine weitere Plattform wie Amazons Alexa oder Apples Homekit und auch keine neue drahtlose Funktechnik für Heimelektronik. Vielmehr handelt es sich um ein Software-Protokoll, das Grundregeln für den Datenaustausch zwischen Smarthome-Geräten im lokalen Netzwerk schafft.
Wie eine Art universelle Verkehrssprache ermöglicht Matter die markenübergreifende Interpretation von Schaltbefehlen und Sensormesswerten und soll damit zur allgemeingültigen Hausordnung werden, sofern die Komponenten bestimmte IP-basierte Übertragungswege verwenden.