Er ist 24.000 Kilometer lang und 13.000 Kilometer breit und damit größer als die Erde: Der Große Rote Fleck des Gasriesen Jupiter ist der größte bekannte Wirbelsturm unseres Sonnensystems. Schon Mitte des 17. Jahrhunderts hat der italienische Astronom Giovanni Domenico Cassini den Großen Roten Fleck entdeckt. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich der Mega-Wirbelsturm immer wieder leicht verändert, wurde von oval zu eher rund und etwas kleiner. Jetzt ist Forscher:innen eine Entdeckung gelungen, die sie vor ein Rätsel stellt.
Windgeschwindigkeiten von bis zu 650 Kilometer pro Stunde
Die Analyse von Daten des Hubble-Space-Teleskops hat gezeigt, dass sich die Windgeschwindigkeit in der äußeren Randzone des Wirbelsturms im Zeitraum zwischen 2009 und 2020 um bis zu acht Prozent erhöht hat. Pro Jahr wird der Wirbelsturm damit um fast 2,5 Kilometer pro Stunde schneller. Mittlerweile werden Windgeschwindigkeiten von knapp 650 Kilometer pro Stunde erreicht, wie die Nasa mitteilt. Diese Analyseergebnisse veröffentlichte das Forschungsteam um Michael Wong von der University of California in Berkeley im Fachmagazin Geophysical Research Letters.
Als er die Ergebnisse zum ersten Mal sah, habe er sich gefragt, ob das Ganze einen Sinn ergebe, so Wong. So etwas sei bisher nicht beobachtet worden. Die genaue Messung der Windgeschwindigkeiten des Großen Roten Flecks sei nur dank der Daten des Hubble-Space-Teleskops möglich, bestätigte auch Nasa-Forscherin Amy Simon, die an der Studie mitgearbeitet hat. Schließlich seien die Veränderungen so gering, dass man sie ohne die sich über elf Jahre erstreckenden Daten nicht wahrgenommen hätte. Zu erkennen war aber auch, dass die Geschwindigkeiten im Inneren des Wirbelsturms sich leicht verlangsamt haben.
Jupiter-Phänomen noch nicht entschlüsselt
Für die Forscher:innen haben die zunächst gering erscheinenden Veränderungen einen großen Wert. Denn sie könnten dazu beitragen, zu verstehen, woher der Große Rote Fleck seine Energie nimmt, was ihn also über einen so langen Zeitraum antreibt. Denn ein äußerer Einfluss, etwa durch benachbarte Stürme, ist für die Beobachter:innen bisher nicht ersichtlich. Da das Hubble-Space-Teleskop aber nicht bis auf den Grund des Wirbelsturms sehen kann, ist die Ursachenfindung für die Forscher:innen kompliziert.
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