Die Gerüchte über einen bevorstehenden Deal zwischen Salesforce und Slack tauchten erstmals vor knapp einer Woche auf, was dazu führte, dass der Aktienkurs von Slack anstieg. Jetzt gab Salesforce den Deal offiziell bekannt. Das Unternehmen, das erst kürzlich einen Jahresumsatz von 20 Milliarden Dollar erzielen konnte, will mit der Übernahme tiefer in das soziale Umfeld von Unternehmen vordringen.
Marc Benioff, Mitgründer und CEO von Salesforce, spricht bei der knapp 28 Milliarden Dollar schweren Übernahme gar von einem „Match made in Heaven“. „Salesforce und Slack werden gemeinsam die Zukunft der Unternehmenssoftware gestalten und die Art und Weise verändern, wie jeder in der volldigitalen Welt arbeitet, in der von überall aus gearbeitet werden kann“, heißt es in einer Erklärung.
Nicht weniger begeistert als sein zukünftiger Vorgesetzter zeigte sich Stewart Butterfield, CEO von Slack: „Ich persönlich glaube, dass dies die strategischste Kombination in der Geschichte der Software ist und kann es kaum erwarten, loszulegen.“
Win-win-Situation für beide Unternehmen
Für Slack kommt die Übernahme zu einem guten Zeitpunkt: Seit dem Börsengang im Juni 2020 hatte das Unternehmen rund 40 Prozent seines Wertes verloren. Seit Bekanntwerden des Deals stieg Slacks Bewertung an der Börse um rund 48 Prozent. Auch für Salesforce ist der Deal strategisch wichtig, um mit Microsoft mithalten zu können. Microsoft Teams steht auf dem Markt in direkter Konkurrenz zu Slack.
Abgeschlossen werden soll die im Funktionsvertrag verankerte Transaktion im zweiten Quartal des Salesforce-Geschäftsjahres 2022. Insgesamt zahlt Salesforce 26,79 Milliarden Dollar plus 0,0776 eigene Aktien pro Slack-Anteil. Dafür sicherte sich das Unternehmen einen Jahreskredit über zehn Milliarden Dollar und bezieht den restlichen Betrag aus den vorhandenen Eigenmitteln. Um den Deal endgültig abzuschließen, müssen sowohl die Aufsichtsbehörden als auch Slack-Aktionäre noch zustimmen. Gerade letzteres gilt jedoch als Formsache, da Salesforce sich über die Hälfte der Stimmrechte bereits vertraglich zusichern ließ.