Rekord geknackt: Tüftler übertakten Intel-CPU mit flüssigem Helium auf über 9 Gigahertz

Bei dem Foto handelt es sich um ein Symbolbild einer CPU. Die Weltrekord-CPU sieht man gar nicht - sie sitzt auf den Fotos der Tüftler tief verbaut in einem Test-Setup, damit sie durch das flüssige Helium direkt gekühlt werden kann. (Foto: Tester128/Shutterstock)
Dem chinesischen Tüftler Wytiwx und seinem Team ist ein neuer Weltrekord gelungen, bei der eine Taktrate von 9121.61 Megahertz gemessen wurde. Das ist die höchste bisher gemessene CPU-Taktfrequenz. Dazu verwendete das Team einen Intel Core i9-14900KS – und jede Menge flüssiges Helium.
Intel-CPU: Leistung am Limit
Zur Einordnung: Verkauft wird die CPU auf dem Markt mit einer normalen Taktrate von 3,2 Gigahertz (umgerechnet 3200 Megahertz), die im Boost bis maximal 6,2 Gigahertz leisten soll. Doch wozu werden CPUS überhaupt übertaktet? Durch Übertaktung kann eine CPU vereinfacht gesagt schneller Daten verarbeiten und eine bessere Leistung erzielen. So spart man sich im Zweifel Geld für bessere Hardware, zahlt dafür aber mit einem höheren Stromverbrauch und hat als Konsequenz eine extreme Hitzeentwicklung. Dieses Prinzip wurde hier auf die Spitze getrieben.
Der extremen Hitzeentwicklung entsprechend müssen die Tester bei solchen Rekordversuche auch immer zu sehr starken Kühltechniken greifen, damit die CPU nicht einfach verschmort. In diesem Fall setzte Wytiwx auf flüssiges Helium und übertraf den vorherigen Rekordhalter namens ElmorLabs um knappe 4 Megahertz. Die Bilder des Versuchs könnt ihr hier sehen.
ElmorLabs hat seinen damaligen Rekord-Versuch sogar gefilmt. Sie setzten dabei ebenfalls auf flüssiges Helium. Das Video zeigt unter anderem den Testaufbau und mit welchen Mitteln die Tüftler arbeiteten, damit die CPU nicht überhitzte:
Helium und Spezialequipment machen es möglich
Nur dank Spezialequipment ist so ein Versuch überhaupt möglich. Durch das flüssige Helium wurde der Intel-Prozessor dann im Test auf -257,8 Grad Celsius heruntergekühlt. Die Kühlung mit flüssigem Helium ist nicht nur extrem teuer, sondern auch aufwendig in der Handhabung. Es verdampft beim Kontakt mit der Atmosphäre sofort und muss deshalb direkt in den CPU-Kühler geleitet werden.
Anders als mit dem etwas unkomplizierten flüssige Stickstoff (zwischen -196 und 210 Grad Celsius) kann die Temperatur mit Helium noch stärker reguliert werden. So eine Übertaktung ist deshalb auch nur kurzfristig möglich und nichts für den heimischen Gamingrechner.
Übrigens: Intels Cheftechniker Patrick Gelsinker schätzte im Jahr 2000, dass bereits 2005 mit dem Pentium 4 stolze 10 Gigahertz möglich sein werden. Wie weit sie daneben lagen, zeigt dieser Versuch, der es auch 24 Jahre später noch nicht über die 10-Gigahertz-Grenze schafft.
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