Wie eine Umfrage der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zeigt, hat die Neigung der Arbeitnehmer in Deutschland, den Arbeitsplatz zu wechseln, weiter zugenommen. Noch nie seit Beginn der alle zwei Jahre stattfindenden Studie waren so viele Befragte an einem Arbeitgeberwechsel interessiert.
Die letzte EY-Studie ergab, dass 48 Prozent der Befragten eine berufliche Veränderung in Betracht ziehen. In der am Donnerstag veröffentlichten Befragung bekundeten sogar 63 Prozent ihr Interesse an einem möglichen neuen Arbeitgeber.
Obwohl lediglich sechs Prozent davon aktiv nach einer Veränderung suchen und 20 Prozent gelegentlich Ausschau nach Alternativen halten, sind 37 Prozent grundsätzlich offen für eine Wechsel. 34 Prozent der Befragten gaben die unzureichende Vergütung als Beweggrund an. Das Verhalten der Führungskräfte lässt 29 Prozent über einen Jobwechsel nachdenken. Wie die Studie außerdem ergab, haben drei von vier Arbeitnehmern in der Vergangenheit schon ihren Job gewechselt.
Jobwechsel nur für 37 Prozent kein Thema
Gemäß der EY-Studie befassen sich lediglich 37 Prozent der Umfrageteilnehmer überhaupt nicht mit der Möglichkeit eines Arbeitsplatzwechsels. Auch dieser Prozentsatz ist im Vergleich zur allen EY-Befragungen, die seit 2015 durchgeführt werden, so niedrig wie noch nie. Noch vor zwei Jahren war für über die Hälfte der Befragten ein Jobwechsel keine Überlegung wert. Im Jahr 2017 betrug dieser Anteil sogar 82 Prozent.
Laut Arbeitsmarktexperte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sollten sollten derartige Absichtsbekundungen in Umfragen allerdings mit Zurückhaltung betrachtet werden. Bis zu einem Jobwechsel müsse zunächst ein Bewerbungsprozess durchlaufen werden. Erst wenn dieser erfolgreich absolviert wurde, merke ein Großteil der Arbeitnehmer, wie ernst man es wirklich mit einem Jobwechsel meine.
Nur 19 Prozent der Befragten sehen sich in fünf Jahren wirklich bei einem neuen Arbeitgeber. Demgegenüber gehen 59 Prozent davon aus, dass sie bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin für dasselbe Unternehmen arbeiten werden.
Kann ich vor allem bestätigen für das Handwerk. Wer da noch mit „altem“ Vertrag in seiner alten Firma hockt, merkt echt die Einschläge nicht mehr. Die längst überfälligen Lohnanpassungen zu anderen anderen Berufen haben die meisten Handwerks-Branchen erreicht, in denen noch kein Tarif-Vertrag gegriffen hat. SHK, Mechanik, Elektrik zählen zu den großen Gewinnern und gefragten Arbeitskräften.