
Die neue E-Plattform für Fahrzeuge der Luxus- und Oberklasse – die Electric Vehicle Architecture (EVA) – soll sich im kommenden Jahr als Erstes in der Luxuslimousine EQS bewähren. Auch ein EQE als elektrisches Pendant zur E-Klasse befindet sich bereits in fortgeschrittenen internen Tests. Allein der EQS soll laut EVA-Chef Christoph Starzynski bereits zwei Millionen Testkilometer gesammelt haben.
EVA soll zwei weitere E-SUV hervorbringen
Danach sollen auf dieser Basis zwei weitere Elektro-SUV entwickelt werden, deren Modellbezeichnungen und Leistungsdaten noch nicht feststehen. Auch ein Marktstart wird noch nicht avisiert. Die neuen SUV werden dabei jedoch nicht als umgebaute Verbrenner konzipiert, sondern sollen nativ auf der dedizierten E-Plattform aufsetzen. Das hat der Hersteller im Umfeld seines „Strategy Update“ am Dienstag bestätigt.
Zunächst setzt Daimler voll auf den EQS, der mit einer WLTP-Reichweite von bis zu 700 Kilometern als „progressive Limousine im S-Klasse-Segment“ wahrgenommen werden soll. Der Autobauer verspricht, alle Vorteile der reinen Elektroarchitektur in Sachen Raumangebot und Design optimal zu nutzen.
Kernstrategie: Eigene Plattformen, proprietäre Software
Anlässlich der virtuellen Investorenkonferenz „Strategy Update“ hatte Vorstandschef Ola Källenius explizit seinen Kurs bestätigt, voll auf eigene E-Plattformen und proprietäre Software setzen zu wollen, um die erfolgskritischen Komponenten in den eigenen Händen zu behalten. Er versprach als Folge dieses Handelns „eine starke und nachhaltige Profitabilität“.
So will er mit der neuen Marke EQ künftig vor allem neue Kundengruppen ansprechen. EQ soll dabei als Hightech-Marke wahrgenommen werden. In der Konzernstrategie spielen allerdings auch die Marken AMG und Maybach eine bedeutende Rolle. AMG soll sich als elektrische High-Performance-Marke positionieren, während sich Maybach um den „elektrischen Luxus“ kümmern wird.
Neue Plattform für Mittelklasse kommt 2025

Mercedes Concept EQA. (Bild: Daimler)
Die auf der bisherigen E-Plattform basierenden EQA und EQB befinden sich laut Mercedes voll im Plan. Der EQA soll dabei einem Verkaufsstart im kommenden Jahr entgegensehen, während der EQB zumindest im Laufe des Jahres in die Produktion gehen soll. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, wonach sich der Marktstart des EQA verschieben könnte. Mercedes hatte umgehend dementiert.
Ab 2025 will Mercedes dann auch die Kompakt- und Mittelklasse auf eine völlig neu konzipierte E-Plattform stellen, die der Hersteller die Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) nennt.
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