Tonnenschwerer Meteorit in Afrika: Forscher entdecken 2 neue Minerale
Man kann von außerirdischem Material sprechen, auf das ein Forschungsteam der University of Alberta gestoßen ist. Die beiden neu entdeckten Minerale, die so nicht auf der Erde vorkommen, sind Verbindungen aus Eisen, Phosphor und Sauerstoff.
El-Ali-Meteorit ist der „Fundort“
„Jedes Mal, wenn man ein neues Mineral findet, bedeutet das, dass die tatsächlichen geologischen Bedingungen, die Chemie des Gesteins, anders waren als das, was bisher gefunden wurde“, erklärte Teamleiter Chris Herd in einer Pressemitteilung der Universität. „Das macht die Sache so spannend: In diesem speziellen Meteoriten gibt es zwei offiziell beschriebene Mineralien, die für die Wissenschaft neu sind.“
Der genannte Meteorit ist der El-Ali-Meteorit, der in Somalia, nahe der äthiopischen Grenze, gefunden wurde. Er ist mit seinen mehr als 15 Tonnen Gewicht einer der schwersten gefundenen Meteoriten auf der Erde. Laut Futurezone ist unklar, wie lange sich der Meteorit schon auf der Erde befindet; denkbar wären Jahrzehnte.
Neue Namen für die neuen Minerale
Beide Neuentdeckungen bekamen auch gleich Namen: Das erste Mineral mit der Summenformel Fe9PO12 heißt Elaliit, benannt nach dem Meteoritenfundort. Das zweite Mineral wurde nach der Planetenforscherin Lindy Elkins-Tanton benannt und heißt Elkinstantonit. Seine Formel lautet Fe4(PO4)2O.
Die neuen Minerale konnten auch deshalb so schnell klassifiziert werden, da sie von der Struktur her zwei synthetisch im Labor erzeugten Verbindungen ähneln.
Hinweise auf drittes Mineral gefunden
Herd wies auch darauf hin, dass alle neuen Mineralentdeckungen möglicherweise neue Verwendungen in der Zukunft nach sich ziehen könnten. „Wann immer ein neues Material bekannt ist, interessieren sich auch Materialwissenschaftler wegen der potenziellen Verwendung in einer Vielzahl von Dingen dafür“, erklärte er.
Die Arbeit des Forschungsteams ist noch nicht abgeschlossen, es fand nämlich auch Hinweise auf mindestens ein drittes neues Mineral.
Wie es mit dem Meteoriten selbst weitergeht, ist derzeit noch unklar. Herd hat Informationen erhalten, wonach der Meteorit auf der Suche nach potenziellen Käufer:innen nach China gebracht wurde. Ob weitere Proben für wissenschaftliche Zwecke entnommen werden können, sei ebenfalls noch ungewiss.