Die Pläne sind weitreichend und für eine öffentlich-rechtliche Kommune durchaus ungewöhnlich: Miamis Bürgermeister Francis Suarez konnte in seinem Verwaltungsvorstand, in den USA als Kommission bezeichnet, eine Resolution durchsetzen, die dem Bitcoin in Miami zu einer Stellung ähnlich dem US-Dollar verhelfen würde. Das berichtet Bloomberg.
Geht es nach Suarez, könnten städtische Bedienstete künftig wählen, ob sie ihre Entlohnung ganz oder teilweise in der Kryptowährung erhalten wollen. Bürgerinnen und Bürger könnten Verwaltungsgebühren und lokale Steuern in Bitcoin begleichen. Zusätzlich schlägt Suarez vor, Teile des Gemeindevermögens in Bitcoin zu investieren.
Rechtlicher Rahmen könnte Probleme bereiten
Bevor es zu den vorgeschlagenen Maßnahmen kommt, soll die Stadtverwaltung allerdings umfangreiche Analysen anstellen. So wollen die Mitglieder der Verwaltungskommission verhindern, in ein potenzielles Desaster zu schlittern. Immerhin hat sich der Bitcoin immer wieder als überaus volatil erwiesen.
Als problematisch könnten sich auch die Investitionsregeln des US-Bundesstaates Florida erweisen. Die schnüren einen engen Regelgürtel für kommunale Investitionen in Finanzprodukte. So soll das öffentliche Vermögen davor geschützt werden, in zu volatilen Assets verzockt zu werden.
Suarez zeigt sich technophil
Francis Suarez ficht das nicht an. Er umwirbt seit Monaten Unternehmen aus dem Silicon Valley und will sich als progressiven Verwaltungsmann gesehen wissen, der neuen Technologien gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt ist. Eine Rolle könnte dabei auch spielen, dass er in diesem Jahr zur Wiederwahl steht.
Suarez hatte erst vor einigen Tagen den Sprung in die internationale Berichterstattung geschafft, als er verkündete, mit Elon Musks Boring Company einen Tunnel unter Miami realisieren zu wollen. Musk hatte ihm einen Preis genannt, der um 97 Prozent unter der Projektkalkulation seiner eigenen Verwaltung lag.