Große Kulleraugen, hochgezogene Augenbrauen und aufdringliches Bildschirmgeklopfe – niemand vereinte diese drei Attribute so exzellent wie Office-Assistent Karl Klammer. Wer Ende der 90er, Anfang der 2000er mit Word und Excel arbeitete, konnte sich darauf verlassen, dass der umtriebige Unterstützer penetrant seine Hilfe anbot.
Die Generation der Computer-Neulinge sollte so Stück für Stück an Microsofts Office-Programme gewöhnt werden. Im Jahr 2001 hatte der im Körper einer Büroklammer gefangene Office-Assistent allerdings schon ausgedient. Das neue Betriebssystem sollte so innovativ sein, dass es Karl Klammer nicht mehr brauchte. Der Sargdeckel wurde geschlossen, Karl Klammer lebte in den Erinnerungen der Word-Nutzer weiter.
Mit neuem Style zu alter Stärke?
Zwanzig Jahre später steht er vor einem Comeback wie es zuletzt nur Mike Tyson hinlegte. Schöpfer Microsoft kündigte die Rückkehr des Drahtkumpels auf Twitter an. Allerdings wurde die Rückkehr im Tweet auch an eine Bedingung geknüpft: Erst bei 20.000 Likes wird die motivierte Büroklammer aus ihrem staubigen Verlies geholt. Keine 18 Stunden nach Veröffentlichung des Posts kratzen die Likes an der 135.000er-Marke. Ein klares Votum.
Karl Klammer soll sein Comeback in allen Produkten der 365-Reihe von Microsoft feiern. Dafür hat er auch ein Re-Design erhalten, das ihn jung und frisch erscheinen lässt, als wäre er direkt dem neuesten Pixar-Streifen entsprungen.
Wie und in welchem Umfang er dann zum Einsatz kommen wird, ließ Microsoft noch offen. Ein gelungener Marketing-Stunt ist die Comeback-Ankündigung allemal. In Microsoft Teams feierte die Büroklammer übrigens schon 2019 ein kleines Comeback, wenn auch in neuer Rolle.
Beste Nachricht des Jahres!