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Microsoft-Managerin verrät: Das ist der prägendste Karriere-Ratschlag, den sie je bekommen hat

Warum gut gemeinte Ratschläge manchmal nach hinten losgehen und warum es trotzdem schlau ist, sie einzubeziehen: Annahita Esmailzadeh und Swantje Allmers sprechen über ihr Buch „Was du nicht hören willst, aber wissen solltest, um erfolgreich zu sein.“

5 Min.
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Microsoft-Managerin Annahita Esmailzadeh über Erfolg und gute Ratschläge. (Foto: Sapna Richter)

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Die Microsoft-Managerin und Business-Influencerin Annahita Esmailzadeh geht mit ihrer Co-Autorin Swantje Allmers der Frage nach, was Erfolg für jeden Einzelnen sein kann. In dem Buch (Amazon*, Geniallokal*) unterbreiten sie Ratschläge, die auf eine gesunde Karriereentwicklung einzahlen, und liefern in Übungen auch Selbstchecks, um sie zu hinterfragen.

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t3n: Es gibt gute Karriere-Ratschläge und sehr schlechte. In eurem Buch hast du eine ganze Reihe guter Ratschläge an die Hand gegeben. Welcher war für dich in deiner Laufbahn der prägendste Tipp?

Annahita Esmailzadeh: Ich erinnere mich noch an einen meiner ersten Chefs in der Beratung, der zu sagen pflegte: „Anna, vergiss nicht: Es lohnt sich für keinen Job der Welt, sich totzuarbeiten. Am Ende werfen sie dir nur den größten Kranz hinterher.“

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t3n: Hast du ihn beherzigt?

AE: Nein. Ich belächelte ihn damals und tat diese Aussage als übertriebene Fürsorge ab, denn ich war ja stolz auf meine Überstunden und Bonuszahlungen, die ich aufgrund meiner Leistungen bekam.

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t3n: Heute siehst du das anders?

AE: Ja, allerdings. Erst mit den Jahren verstand ich die Wahrheit hinter seinen Worten. Ich werde niemals vergessen, wie ein damaliger Kollege von mir nur wenige Wochen vor seinem wohlverdienten Ruhestand tot im Hotelbett gefunden wurde. Er war im Schlaf an einem Herzinfarkt gestorben. Wir waren alle fassungslos. Nur wenige Tage vorher hatte er mir beim gemeinsamen Mittagessen stolz von seinen Plänen erzählt, die er für die nächsten Jahre hatte. Er wollte all die Dinge nachholen, die in den Jahrzehnten zu kurz gekommen waren.

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t3n: Woran liegt es, dass wir gut gemeinte Ratschläge so oft in den sprichwörtlichen Wind schießen?

AE: Ich denke, dass wir viele Erfahrungen leider erst selbst machen müssen, um wirklich aus ihnen zu lernen. Während kluge Ratschläge uns eine Abkürzung zu wertvollen Einsichten bieten können, fehlt zugleich manchmal die emotionale Verankerung, die unser Denken wirklich nachhaltig prägt.

t3n: Und trotzdem hast du dich dazu entschieden, diesen emotionalen Verankerungen vorzugreifen.

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AE: Ja, denn aus meiner Sicht liegt der Schlüssel zum Erfolg in einer gesunden Balance: Aus eigenen Erfahrungen wertvolle Schlüsse zu ziehen, aber auch vom Erfahrungsschatz anderer zu profitieren, sowie aus ihren Fehlern zu lernen, um diese nicht zu wiederholen.

t3n: Swantje, auch wenn sie im Buch ausgelassen wurden: Was war denn so ein richtig schlechter Karriere-Ratschlag in deiner Laufbahn?

Swantje Allmers: Der schlechteste Karriere-Ratschlag kam wahrscheinlich von einem Freund meines Vaters, der sagte: „Geh ins Controlling, da sind die besten Jobs.“

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t3n: Was ist falsch daran?

SA: Erst einmal gar nichts. Ich habe zu Beginn meiner Karriere tatsächlich im Controlling angefangen und bin dort Führungskraft geworden. Das hat mich allerdings gar nicht erfüllt. Diese Episode meines Lebens ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie schnell wir Erfolgsdefinitionen von außen, meist aufgrund unserer sozialen Prägung, übernehmen. Wenn wir sie dann unhinterfragt verfolgen, laufen wir Gefahr, uns früher oder später in einem Berufsleben wiederzufinden, das gar nicht zu uns passt. So wie es mir passiert ist.

t3n: Ist das der Grund, warum du im Buch die zu den Tipps begleitenden Übungen beigesteuert hast?

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SA: Ja, denn genau solche unreflektierten Entscheidungen stehen unserer beruflichen Zufriedenheit oft im Weg. Mit unserem Buch wollen wir daher nicht nur unsere Erfahrungen und Learnings teilen, sondern die Leserinnen und Leser dabei unterstützen, herauszufinden, was sie wollen und wie sie es erreichen. Wir drücken daher auch niemandem unsere Definition von Erfolg auf, sondern begleiten dabei, herauszufinden, was Erfolg für einen selbst bedeutet.

Annahita Esmailzadeh und Swantje Allmers: „Wir wollen niemandem unsere Definition von Erfolg aufdrücken“. (Foto: Dirk Bruniecki)

t3n: Der Erfolgsbegriff wird meist mit einem hohen Einkommen assoziiert. Das wiederum folgte bislang zumindest einer klaren Formel: Hochschulabschluss plus Branche plus Standort plus Unternehmensgröße plus Personalverantwortung gleich Spitzenverdiener. Mit dem Ratschlag könnte das Buch doch eigentlich auserzählt sein?

SA: Da hat sich auf jeden Fall einiges geändert. Die oben beschriebene Formel galt insbesondere für die Boomer-Generation und die Generation X, die von einem “Höher, schneller, weiter” getrieben waren. Jüngere Generationen haben einen anderen Anspruch an ihr Berufsleben – sie wollen zwar immer noch vernünftig bezahlt werden, aber auch eine gute Work-Life-Balance und Abwechslung. Aber unabhängig davon, zu welcher Generation man gehört, glauben wir daran, dass sich beruflicher Erfolg auch gut anfühlen sollte. Und dafür gibt es viele Möglichkeiten, die über den zuvor skizzierten Weg hinausgehen.

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t3n: Worin liegen die Gründe für diese Veränderung?

SA: Unsere gesellschaftlichen Werte haben sich stark von Sicherheit und Vorsorge in Richtung Freiheit und Flexibilität verändert. Das ist speziell bei den Jüngeren so, die gesehen haben, dass der Lebensentwurf ihrer Eltern auch nicht unbedingt glücklich macht. Aber auch die geopolitische Lage sowie die Erfahrung einer weltweiten Pandemie lösen verstärkt das Bedürfnis aus, im Hier und Jetzt leben zu wollen, statt nur auf die Rente hinzuarbeiten. Auch der Diskurs darüber, Arbeit weiter zu flexibilisieren, Arbeitszeiten zu verkürzen und die Work-Life-Balance in den Mittelpunkt zu rücken, prägt die Erwartungshaltung.

t3n:  Annahita, Ratschläge kommen ja häufig auch ungefragt und fühlen sich manchmal auch herablassend oder überheblich an. Wie rät man eigentlich richtig?

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AE: Gute Ratschläge sind eine Kunst. Und die meisten Menschen beherrschen sie nicht. Der größte Fehler bei Ratschlägen ist, von sich selbst auszugehen: Wir alle haben unterschiedliche Erfahrungen, Ängste, Werte. Ein wirklich hilfreicher Rat entsteht folglich nicht aus dem eigenen Blickwinkel, sondern aus der Perspektive des anderen.

t3n: Kannst du das erläutern?

AE: Das bedeutet, zuerst zu verstehen, was die andere Person wirklich bewegt und was ihr Bedürfnis ist. Sucht sie eine Lösung oder eine Bestätigung ihrer Gedanken oder Gefühle?

t3n: Was gibt es noch zu beachten?

AE: Gute Ratschläge sind auch demütig. Wir sollten uns nicht über den anderen erheben, sondern ihm die Freiheit geben, selbst zu entscheiden, was für ihn gut und richtig ist. Ein guter Ratschlag ist ein Angebot, kein Urteil. Manchmal ist die klügste Form des Ratgebens daher, einfach eine Frage zu stellen. Denn die beste Antwort trägt der andere oft schon in sich – er braucht vielleicht nur jemanden, der ihm hilft, sie zu hören.

t3n: Danke euch für die Einblicke!

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