Surface Duo: Microsofts Falt-Phone ab 18. Februar in Deutschland erhältlich
Im Oktober 2019 hatte Microsoft für Furore auf dem Smartphone-Markt gesorgt. Die Ankündigung des Surface Duo war mit einiger Überraschung zur Kenntnis genommen worden. Besonders der Umstand, dass der Hersteller auf Android als Betriebssystem setzen wollte, galt noch vor wenigen Jahren als völlig undenkbar. Beim Surface Duo hatte Microsoft nun sogar mit Google kooperiert, um eine bestmögliche Anpassung des OS an die Hardware und die eigene Office-Suite zu gewährleisten.
Nach US-Marktstart im Oktober folgt nun Deutschland
Nach der Vorstellung passierte zunächst nicht viel. Im August 2020 gab der Hersteller dann den Marktstart im Oktober bekannt. Der war allerdings auf den US-amerikanischen Markt beschränkt.
Nun also wird das Surface Duo den deutschen Markt erreichen. Der Verkaufsstart ist auf den 18. Februar 2021 terminiert. Privatkunden werden das Gerät zunächst online über den Microsoft-Store oder exklusiv bei den Launch-Partnern Mediamarkt und Saturn erwerben können. Geschäftskunden wenden sich entweder an den Microsoft-Store für Unternehmen oder an einen autorisierten Reseller ihres Vertrauens.
Das Surface Duo gibt es in zwei Varianten, die sich lediglich in ihrer Speicherausstattung unterscheiden. Das Gerät mit 128 Gigabyte Speicher kann für 1.549 und das Gerät mit 256 Gigabyte Speicher für 1.649 Euro erstanden werden. Die Preise beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer bereits. Damit liegt Microsoft unter den Preisen anderer Foldables – insbesondere dem Galaxy Fold von Samsung, das allerdings auch ein etwas anderes Konzept verfolgt.
Im Vergleich zur Vorstellung vor einem Jahr hat Microsoft nichts mehr an den Specs des Geräts verändert. Es wird mit Android 10 ausgeliefert, soll aber drei Jahre lang mit Updates versehen werden. Wie uns Microsoft bestätigt hat, soll das Update auf Android 11 im Sommer kommen. Verschiedene API mussten angepasst werden. Die neuen Schnittstellen für das Dual-Screen-System übergibt Microsoft in das Android-Projekt.
Das sind die (unveränderten) Specs des Surface Duo
Im Inneren werkelt der Qualcomm Snapdragon 855, das Flaggschiff-SoC (System-on-a-Chip) des Frühjahrs 2019. Das Duo ist zudem mit sechs Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet, besitzt eine Elf-Megapixel-Kamera mit KI-Unterstützung, einen biometrischen Fingerabdruckleser und einen USB-C-Ladeanschluss mit Fast Charging.
Zur Laufzeit des verbauten 3.577-Milliamperestunden-Akkus nennt Microsoft eine zu erwartende Gesprächszeit von bis zu 27 Stunden, eine Videowiedergabedauer von bis zu 15,5 Stunden (nicht Streaming, nur lokal) und eine Standby-Zeit von bis zu zehn Tagen. Ein 18-Watt-Ladegerät liefert der Hersteller mit.
Das Surface Duo unterstützt die digitale Stifteingabe über den Surface Slim Pen, den Surface Pen und den Surface Hub 2 Pen. Möglich ist dabei die gemischte Eingabe per Touch und Stift. Die KI-Kamera soll besonders für Videochats optimiert sein.
Gefunkt wird per Wi-Fi 5, Bluetooth 5 und LTE. Das Duo hat einen Slot für eine Nano-Sim, unterstützt aber auch die E-Sim. Zur Standortbestimmung integriert das Duo GPS, Galileo, Glonass, Beidou und QZSS.
Was zunächst nach einem Komplettpaket aussieht, zeigt bei näherem Hinsehen eine gravierende Funktionslücke. Das Surface Duo hat keinen NFC-Chip. Damit sind Bezahldienste wie Google Pay und andere nicht mit dem Gerät zu verwenden – ein übler Wermustropfen angesichts des Preises.
Das Alleinstellungsmerkmal des Duo sind indes seine beiden 5,6-Zoll-Bildschirme, die über ein 360-Grad-Scharnier miteinander verbunden sind. Sie können entweder einzeln oder gemeinsam als 8,1-Zoll-Screen verwendet werden.
Surface Duo: Androide für Microsoft-Fans
Den deutlichsten Nutzen aus dem Surface Duo ziehen Anwender, die bei der Software schon bisher auf die Microsoft-Produkte setzen. Microsoft und Google haben hier ganze Arbeit geleistet und insbesondere die Office-Apps des Redmonder Konzerns sehr deutlich auf die Dual-Display-Fähigkeit des Surface Duo angepasst.
So ergeben sich über das flexible Gelenk des Duo, das eine 360-Grad-Öffnung ermöglicht, und entsprechend optimierte Dual-Screen-Anwendungen vielfältige Anwendungsszenarien. Nutzer von Teams und Onenote können etwa beide Apps auf unterschiedlichen Displays laufen lassen und so während einer Besprechung unkompliziert Notizen machen. Ebenso können bei angepassten Apps Inhalte von der einen App per Drag & Drop in die andere übernommen werden.
Im Fall von Outlook erscheint etwa auf dem unteren Bildschirm eine Tastatur, wenn das Duo hochkant gekippt wird – das Notebook lässt grüßen. Mails lassen sich so natürlich bequemer beantworten. Außerdem hat sich Microsoft noch viele weitere Software-Anpassungen für das Duo überlegt, die die Verwendung für Office-Anwender besonders attraktiv erscheinen lassen.
Elegantes Gehäuse zeigt sich schlank und leicht
Dabei zeigt sich das Surface Duo vergleichsweise schlank und leicht. Mit einer Gehäusedicke von 4,8 Millimetern pro Hälfte und einem Gewicht von 250 Gramm ist es auch verhältnismäßig leicht. Zum Vergleich: Das iPhone 12 Pro Max bringt bereits 226 Gramm auf die Waage. Das Galaxy Fold liegt bei über 260 Gramm.
Die Displays nebst Außenseiten werden von Corning Gorilla Glass geschützt – einen Bumper in der einzig verfügbaren Gehäusefarbe Silbergrau (Glacier) liefert Microsoft dennoch mit.