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Microsoft wettet auf die Kernfusion: “Das Kühnste, was ich je gehört habe”

Das Fusionsforschungsunternehmen Helion soll Microsoft ab 2028 mit sauberer Energie aus einem Fusionsgenerator versorgen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind allerdings noch ein paar bahnbrechende Fortschritte nötig.

Von Christian Weindl
2 Min.
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Südkoreanischer Kernfusionsreaktor KSTAR. (Foto: Korea Institute of Fusion Energy)

Wie The Verge berichtet, hat Microsoft am Mittwoch Vormittag einen Vertrag mit Helion Energy unterzeichnet, demzufolge das Tech-Unternehmen ab 2028 Strom aus einem Netz in Washington beziehen will, das von einem Helion-Fusionsgenerator gespeist wird.

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Mit der Macht der Sterne – Fusionsenergie auf dem Vormarsch

Das ist eine Übereinkunft, die definitiv aufhorchen lässt, halten es viele Expert:innen zu diesem Zeitpunkt noch für völlig unvorhersehbar, ob Kernfusion noch Ende des Jahrzehnts, oder erst weit darüber hinaus rentabel möglich sein wird. Robert Rosner, Professor für theoretische Physik an der University of Chicago nennt die ehrgeizigen Pläne gegenüber The Verge „das Kühnste, was ich je gehört habe“. Weiter meint er: „Man soll ja in diesem Bereich niemals nie sagen, aber es wäre wirklich erstaunlich, wenn das gelingt.“

Microsoft scheint da deutlich weniger skeptisch zu sein. Auch Helion-CEO David Kirtley ist zuversichtlich: „Das ist eine bindende Übereinkunft, die finanzielle Vertragsstrafen vorsieht, wenn wir kein Fusionssystem bauen können. Wir haben uns ganz dem Erschaffen eines kommerziell verwertbaren Systems verschrieben“.

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Das vorläufige Ziel des Energie-Unternehmens ist, 50 Megawatts Strom zu erzeugen. Die Vorteile der Kernfusion gegenüber der Kernspaltung sind, dass das Vorgehen zum einen enorme Mengen an Energie liefern kann, dabei aber deutlich risikoärmer ist und außerdem kein Atommüll mehr anfällt. Als Vorbild für das System dient nichts Geringeres als das Innenleben von Sternen.

Helion setzt auf Plasma-Beschleuniger

Dort fusionieren die Atomkerne von Wasserstoff zu Helium und setzen dabei eine gigantische Menge Energie frei. Versuche, diesen Prozess mit dem Einsatz von Lasern in Gang zu setzen, treiben andere Wettbewerber auf diesem Gebiet stetig voran. Helion setzt allerdings auf ein anderes Verfahren, das in einem sogenannten Plasma-Beschleuniger stattfindet.

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Dort wird Helium-3-Treibstoff auf 100 Millionen Grad Celsius erhitzt und dann durch ein Magnetfeld komprimiert, wodurch es zur Fusion kommt. Wie man sich vorstellen kann, benötigt das Vorgehen selbst aber gerade noch sehr hohe Mengen an Energie – mehr als es erzeugen kann. Helion plant aber, die eingespeiste Energie rückzuführen und damit die Magneten zu laden.

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Dadurch solle bald eine effiziente Energiebilanz erreicht werden. Der nächste Prototyp ist für 2024 geplant, wie Tech Crunch berichtet. Aber das ist nicht das einzige Problem, vor dem Helion steht. Auch der Helium-3-Treibstoff ist noch nicht rentabel in ausreichenden Mengen herstellbar. Ob diese Herausforderungen innerhalb von fünf Jahren lösbar sind, wird sich zeigen müssen.

Sichert Microsoft Energieressourcen für KI-Entwicklung?

Interessant ist auf jeden Fall Microsofts Verbindung zu Helion. OpenAI-Gründer Sam Altman ist nämlich Hauptinvestor bei Helion und sitzt dort im Aufsichtsrat. Wie Expert:innen annehmen, wird Altmans „Baby“ ChatGPT sowie alle weiteren künstlichen Intelligenzen zu einem enorm hohen Energieverbrauch führen.

Um die Zukunft von KI zu sichern, ist ein derartiges Investment ein kluger Schachzug. Welche Auswirkungen eine überlegene künstliche Intelligenz mit endlosen Energie-Ressourcen auf die Menschheit hat, darüber lassen sich natürlich auch äußerst düstere Spekulationen anstellen.

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