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KI-Bildgenerator Midjourney sperrt Begriffe wie „Eileiter“ oder „Harnröhre“

Bilder von Eileitern können auf Midjourney nicht erstellt werden. (Bild: Shutterstock / mi_viri)
Die Entwickler des KI-Bildgenerators Midjourney haben viele Begriffe rund um die menschliche Fortpflanzung gesperrt. Wenn Nutzer sie eingeben, um damit ein Bild zu generieren, verweigert die KI den Vorgang und Nutzer können sogar zeitweise gesperrt werden.
Zu diesen Begriffen gehören unter anderem „Plazenta“, „Eileiter“, „Brustdrüsen“, „Spermien“, „Uterus“, „Harnröhre“, „Zervix“, „Hymen“ und „Vulva“, wie MIT Technology Review berichtet. Midjourney-CEO David Holz zufolge wurden diese Begriffe gesperrt, um die Erstellung von schockierenden oder blutigen Inhalten zu verhindern.
Es soll aber nur eine temporäre Maßnahme sein, bis das Unternehmen das Problem anders in den Griff bekommt. Ein pauschales Verbot von Begriffen ist keine elegante Lösung.
Dass diese bestimmten Begriffe gebannt wurden, fanden die klinische Datenanalystin Julia Rockwell und ihre Freundin Madeline Keenen durch Zufall heraus. Keenen ist eine Zellbiologin an der University of North Carolina. Rockwell wollte mit Midjourney ein witziges Bild einer Plazenta für ihre Freundin erstellen.
Als das nicht funktionierte, ging sie der Sache auf den Grund. Sie suchte nach weiteren Begriffen und nach Workarounds für die Sperre. Demnach ist es weiterhin möglich, die Begriffe zum Beispiel mit der britischen Schreibweise zu verwenden oder indem Euphemismen anstatt des eigentlichen Wortes verwendet werden.
Midourney versucht mit der Sperre für die Wörter dabei lediglich die Inhalte zu moderieren, die mit dem Bildgenerator erstellt werden können. Das ist oft gar nicht so einfach, da auch der Kontext eine Rolle spielt.
Empfehlungen der Redaktion
Julia Rockwell zum Beispiel hatte keine Intention, mit dem Begriff schockierende oder blutige Inhalte zu erstellen, andere Nutzer aber vielleicht schon. Deshalb wäre ein Ansatz denkbar, herauszufinden, in welchem Kontext der Nutzer die Wörter verwendet, wie Marzyeh Ghassemi, eine Assistenzprofessorin am MIT, die die Anwendung von maschinellem Lernen auf die Gesundheit untersucht, anmerkt.
Momentan arbeitet Midjourney allerdings mit der brachialen Lösung, bis eine bessere gefunden und implementiert werden kann.
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