
In den USA können Nutzer:innen von Bild-KI wie Midjourney, Dall-E oder Stable Diffusion vorläufig keinen Urheberschutz für ihre Werke erwarten. Das hat die zuständige US-Behörde entschieden. In dem konkreten Fall ging es um einen Comic, dessen Bilder von Midjourney erstellt worden waren.
In einer Mitteilung an die Anwälte der Autorin des Buches, Kristina Kashtanova, heißt es, dass ihre Texte und die Bildkomposition urheberrechtlich geschützt seien. Die eigentlichen Bilder hingegen nicht, denn die seien „nicht das Produkt menschlicher Urheberschaft“.
Comic-Autorin verliert Copyright-Schutz nach Social-Media-Post
Kashtanova hatte ihr Werk zunächst in Gänze urheberrechtlich schützen lassen. Erst als die zuständige US-Behörde auf einen Social-Media-Beitrag aufmerksam wurde, in dem Kashtanova auf die Erstellung der Bilder durch Midjourney einging, wurde das Werk genauer geprüft.
Die Ablehnung des Copyright-Schutzes erklärt die Behörde damit, dass das KI-Tool Bilder auf „unvorhergesehene Weise“ produziere. Durch dieses Zufallselement könnten Nutzer:innen von Midjourney auch keine Urheber:innen im rechtlichen Sinne sein.
Nach Definition des Supreme Courts sei ein:e Urheber:in jemand, der oder die „das Bild tatsächlich geschaffen hat“ beziehungsweise als „erfinderischer oder leitender Geist“ tätig war. Beides sieht die für Urheberrechtsfragen in den USA zuständige Behörde beim Verfassen von Text-Prompts für Bildgeneratoren als nicht gegeben an.
KI im Einsatz: Viele Fragen bleiben ungeklärt
Während mit der Entscheidung zumindest in den USA vorläufig geklärt sein dürfte, ob KI-generierte Bilder urheberrechtlich geschützt sind, bleiben andere Fragen zum Einsatz der Technologie offen.
In den Vereinigten Staaten sind derzeit mehrere Klagen anhänglich, die sich mit der Frage beschäftigen, ob die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke zum Training von KI-Modellen legal ist. Diese gängige Praxis der KI-Branche beschäftigt derweil auch ein Gericht in Großbritannien.
Langfristig wird der Gesetzgeber hier mit klaren Regeln einschreiten müssen. Das fordern mittlerweile auch Teile der KI-Branche. Zuletzt hatte sogar OpenAI-Chef Sam Altman auf Twitter für eine Regulierung der Technologie geworben.