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Dieser Mini-Satellit soll das James-Webb-Teleskop unterstützen

Vor genau einem Jahr hat das James-Webb-Weltraumteleskop seine ersten wissenschaftlichen Aufnahmen veröffentlicht. Nun soll es Unterstützung von einem Satelliten bekommen, der seinen Namen einer faszinierenden Meeresspezies verdankt.

Von Stefica Budimir Bekan
3 Min.
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So in etwa wird Mantis aussehen. (Bild: Dana Chafetz)

Nach jahrzehntelanger Planung wurden am 12. Juni 2022 endlich die ersten wissenschaftlichen Aufnahmen des James-Webb-Teleskops veröffentlicht. Und selbst bei den Testaufnahmen, bei denen es nur darum ging, zu überprüfen, ob die Spiegelsegmente richtig aufgeklappt wurden, übertraf das Teleskop alle Erwartungen: Neben dem Hauptstern, auf dem der Fokus lag, waren im Hintergrund der Aufnahme zahlreiche Galaxien zu sehen.

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„Die Bilder sind so scharf und knackig wie die Bilder, die ‚Hubble‘ aufnehmen kann, aber mit einer Lichtwellenlänge, die für ‚Hubble‘ völlig unsichtbar ist“, schwärmte Jane Rigby, Nasa-Projektwissenschaftlerin für JWST. Nun soll ein neuer Satellit die volatile Physik von Sternen beobachten, die dutzende Lichtjahre von der Erde entfernt brennen. Dabei soll ihm vor allem eine beeindruckende Sichtweise helfen.

Mantis soll das James-Webb-Teleskop unterstützen

Im letzten Monat hat die Nasa die 8,5 Millionen US-Dollar teure Weltraummission namens Monitoring Activity from Nearby Stars with UV Imaging and Spectroscopy (Mantis) ausgewählt. Dieser Mini-Satellit, auch CubeSat genannt, wird am Laboratory for Atmospheric and Space Physics (LASP) an der University of Colorado Boulder entwickelt und soll – wie es der Name bereits vermuten lässt – ungefähr so groß wie ein Toaster werden.

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Satellit kann Sterne im ultravioletten Lichtspektrum beobachten

Seinen Namen hat der Satellit der Mantis Garnele zu verdanken, die für ihre kraftvollen Schläge und ihre unglaubliche Sehkraft bekannt ist. Ähnlich wie dieses Meereslebewesen soll auch das Mantis-Raumschiff seine beeindruckende Sichtweise nutzen, um das James-Webb-Teleskop zu unterstützen.

Denn es soll in der Lage sein, den Nachthimmel im gesamten ultravioletten Lichtspektrum zu beobachten. Dazu gehört auch eine besonders energiereiche Form der Strahlung namens extrem ultraviolettes (EUV) Licht.

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„Seit etwa 2001 hat kein Raumfahrzeug das gesamte EUV-Spektrum von Sternen außerhalb der Sonne beobachten können“, sagte Briana Indahl, Forschungswissenschaftlerin am LASP und Hauptforscherin der Mantis-Mission.

Unterstützung bei Erforschung von Exoplaneten

Die Daten des Satelliten sollen die Beobachtungen des Webb-Teleskops bei der Erforschung der Atmosphären von Exoplaneten außerhalb unseres Sonnensystems ergänzen. Dabei glauben die Forscher:innen, dass eben diese extrem ultraviolette Strahlung zum Erfolg des Satelliten beitragen wird.

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Sterne können diese Strahlung in kraftvollen, aber oft kurzlebigen Explosionen abgeben. Einige Planeten schneiden unter solchen Bedingungen nicht gut ab.

„Wenn diese Emissionen die obere Atmosphäre eines Planeten treffen, dehnt sie sich aus und ein Teil davon kann ins All entweichen“, sagte David Wilson, der das Wissenschaftsteam der Mission leitet. „Wenn der EUV-Fluss hoch ist, kann die Atmosphäre dieses Planeten schnell erodiert werden.“

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Die Messung dieser Strahlung ist jedoch äußerst schwierig. Der letzte Satellit, der dieses Licht beobachten konnte, war das Extreme Ultraviolet Explorer-Raumschiff der Nasa, das von 1992 bis 2001 im Einsatz war.

Manche Sterne wurden noch nie im EUV-Licht gesichtet

Der Mini-Satellit Mantis hingegen will diesen Trend umkehren und verwendet zwei hochmoderne Teleskope, die in sein kleines Gehäuse integriert sind. Das erste wird niedrig energetische ultraviolette Strahlung beobachten. Das zweite wird ein noch nie zuvor ins All geflogenes Design verwenden, um extrem ultraviolettes Licht zu sammeln.

„Für viele Sterne wird es das erste Mal sein, dass wir sehen, wie sie im extremen Ultraviolettbereich aussehen“, sagte Wilson.

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Indahl und ihre Kollegen werden bald mit der Arbeit an Mantis beginnen. Die Einführung des Satelliten ist im Jahr 2026 geplant. Er soll etwa ein Jahr lang Daten sammeln und auf dieselben Sternsysteme wie das Webb-Teleskop gerichtet werden. Wissenschaftler:innen können dann möglicherweise verbinden, wie die Energie dieser Sterne die Atmosphären der umkreisenden Planeten beeinflusst – ein Erfolg für Forscher, die nach Welten wie unserer eigenen in weiter Ferne suchen.

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