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Forscher empfangen Signal von 9 Milliarden Lichtjahre entfernter Galaxie

Eine der Schüsseln des Giant-Metrewave-Radio-Teleskops in Indien. (Foto: National Centre for Radio Astrophysics)
Immer wieder einmal gelingt es Forscher:innen, ein spektakuläres Signal aus den Tiefen des Alls zu empfangen – und damit einen Blick in die Entstehungsgeschichte von Galaxien zu erhaschen.
Jetzt ist den Astronomen Arnab Chakraborty von der kanadischen McGill-Universität und Nirupam Roy vom Indian Institute of Science gelungen, ein solches ungewöhnliches Funksignal einzufangen.
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Dabei soll es sich um die am weitesten entfernte Galaxie handeln, von der jemals ein Signal mit einer speziellen Wellenlänge, der 21-Zentimeter- oder Wasserstofflinie, empfangen wurde. Gelungen ist den Forschern das mithilfe des Giant-Metrewave-Radio-Teleskops in Indien.
Das Teleskop befindet sich rund 80 Kilometer von der indischen Großstadt Pune entfernt in 588 Metern Höhe. Es gilt als das größte Radioteleskop der Welt für Wellenlängen im Meterbereich.
Bisher, so Chakraborty, hätte man diese Art von Funksignalen nur von näher bei der Erde befindlichen Galaxien empfangen können. Dieses Mal sei den Forschern aber der sogenannte Gravitationslinsen-Effekt zu Hilfe gekommen.
Das Signal stammt von der rund neun Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie SDSSJ0826+5630 und wurde ausgestrahlt, als das Universum „gerade einmal“ 4,9 Milliarden Jahre alt war. Für die Forscher ist das wie ein Blick in die Vergangenheit von vor 8,8 Milliarden Jahre, wie es in einer Mitteilung der McGill-Universität heißt.
Die Auswertung des Signals zeigte den Forschern, dass die Atommasse des Gasinhalts der Galaxie, aus der es stammt, fast doppelt so groß sei wie die Masse der in der Galaxie vermuteten Sterne. Die Forscher vermuten daher eine erweiterte Wasserstoffstruktur in der Galaxie.
Ihre Ergebnisse haben die Forscher im Fachmagazin Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.
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