Mit KI gegen Chrome und Firefox: Perplexity will mit eigenem Browser durchstarten

Perplexitys Mission: Mehr als nur Surfen - ein Browser mit großen Ambitionen. (Foto: rafapress / Shutterstock)
Das KI-gestützte Suchmaschinenunternehmen Perplexity kündigte an, an einem eigenen Webbrowser zu arbeiten – Codename: Comet. In einem Post auf Threads weist das Team auf eine Warteliste für den Zugang hin, die jedoch bislang nur für US-User verfügbar ist, verrät aber kaum Details zum Design oder zum Release-Datum.
Comet: Der nächste logische Schritt für Perplexity
Perplexity wächst rasant – erst kürzlich veröffentlichte das Unternehmen eine Deep Research-Funktion als Konkurrenz zu OpenAI, Google und xAI. Zudem brachte das Unternehmen Anfang des Jahres eine KI-gestützte Android-App und eine API für KI-Suche auf den Markt. Der nächste logische Schritt: Ein eigener Browser, der Such- und Navigationsprozesse mit KI optimiert. Ein:e Perplexity-Sprecher:in sagte gegenüber TechCrunch:
Just like Perplexity reinvented search, we’re also reinventing the browser. Stay tuned for updates.
Perplexity betritt den Browser-Markt – kann Comet mit den großen Playern mithalten?
Der Browser-Markt ist mit Chrome, Safari und zahlreichen Drittanbieter:innen schon stark umkämpft. Derzeit drängt auch The Browser Company mit dem KI-gestützten Dia Browser hinein, der Perplexitys Funktionen ebenbürtig sein soll. Perplexity könnte jedoch mit seiner schon bestehenden Nutzer:innenbasis punkten. Die Plattform verarbeitet wöchentlich über 100 Millionen Suchanfragen – eine ideale Grundlage, um Comet schnell zu skalieren.
Ob der Browser neue Maßstäbe setzt oder nur eine weitere Option im umkämpften Markt bleibt, wird sich zeigen. Zurzeit können sich nur US-User auf die Warteliste setzen, alle anderen Interessierten müssen sich wahrscheinlich noch etwas gedulden.
Ein Milliarden-Startup mit Problemen
Gegründet 2022, hat Perplexity laut Bloomberg mittlerweile über 500 Millionen US-Dollar von Investor:innen erhalten und wird mit rund neun Milliarden US-Dollar bewertet. Doch der Aufstieg bleibt nicht ohne Kontroversen: Verlage wie News Corp und die New York Post haben Klage eingereicht, weil das Unternehmen angeblich Inhalte ohne Genehmigung nutzt. Auch der Forbes-Journalist John Paczkowski kritisiert, dass Perplexity seine Recherche nahezu vollständig übernimmt, ihn jedoch nur beiläufig als Quelle nennt – während der Artikel hohe Aufrufzahlen erzielt.
Bereits im Oktober 2024 forderte die New York Times Perplexity mit einer Unterlassungserklärung auf, das Scraping ihrer Inhalte zu stoppen.
Das Unternehmen verteidigt sich mit einem Revenue-Sharing-Programm für Publisher, betont aber gleichzeitig, dass es Urheber:innenrechte respektiere.
Der Wettlauf um die KI-Dominanz geht weiter
Die Entwicklung von KI-gestützten Browsern wird die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und konsumieren, weiter verändern. Während sich Perplexity und andere Tech-Unternehmen auf Geschwindigkeit und KI-gestützte Effizienz im Browser-Game konzentrieren, schlägt Opera eine andere Richtung ein.
Mit Opera Air stellt das norwegische Unternehmen den ersten Mindful-Browser vor – ein Tool, das digitale Reizüberflutung minimieren und Nutzer:innen zu einem bewussteren Umgang mit dem Internet anregen soll.
Der Artikel stammt von Larissa Ceccio aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.