Generell wird Stress als etwas Negatives gesehen. Eine Studie kommt nun aber zu dem Schluss, dass niedriger bis mäßiger Stress das Arbeitsgedächtnis fördern kann.
Um das herauszufinden, haben die Forscher Magnetresonanztomographie (MRT)-Scans analysiert. Sie zeigten, dass bei leicht und mäßig gestressten Personen der Teil des Hirns, der für das Arbeitsgedächtnis zuständig ist, seine Arbeit effektiver macht.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein geringer bis mittlerer wahrgenommener Stress mit einer erhöhten neuronalen Aktivierung des Arbeitsgedächtnisses verbunden war, was zu einer besseren geistigen Leistungsfähigkeit führte“, schreibt Assaf Oshri, Erstautor der Studie.
Stress hilft, Stress zu bewältigen
Oshri und seine Kollegen haben sich bereits in einer früheren Studie mit dem Thema beschäftigt, wie Scitechdaily schreibt. Dabei fanden sie heraus, dass geringer Stress helfen kann, Resilienz aufzubauen und das Risiko von psychischen Gesundheitsstörungen zu verringern. Die Forscher konnten also zeigen, dass geringe Stresslevel dabei helfen, zu lernen, wie man mit zukünftigen Stresssituationen umgeht.
Die Studie warnt allerdings auch, dass konstant hohe Stresslevel schädlich sind. Sie können das Hirn unter Umständen permanent verändern, was unter anderem zu Migräne, Übelkeit, hohem Blutdruck und Herzkrankheiten führen kann.
So werden die Stresslevel gemessen
Für die aktuelle Studie haben die Forscher MRT-Scans von mehr als 1.000 Menschen analysiert. Um herauszufinden, unter wie viel Stress die Teilnehmenden grundsätzlich stehen, mussten die einige Fragen beantworten.
Darunter waren Fragen wie „Wie oft haben Sie sich im letzten Monat über etwas Unerwartetes geärgert?“ und „Wie oft haben Sie im letzten Monat festgestellt, dass Sie all die Dinge, die Sie tun mussten, nicht bewältigen konnten?“ Der genutzte Fragebogen hat sich laut Scitechdaily schon in anderen internationalen Studien als effektiv erwiesen.
Anschließend haben die Teilnehmer Bilder von Gegenständen und Personen gezeigt bekommen. Später wurden ihnen weitere Bilder gezeigt, dann mussten sie entscheiden, ob das die gleichen Bilder waren, die sie beim ersten Mal gesehen hatten, oder nicht. Zusätzlich wurden die MRT-Scans analysiert.
Familie hilft bei der Stressbewältigung
Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Teilnehmer, die angaben, mehr Unterstützung von ihrer Familie zu bekommen, in der Regel besser mit Stress klarkommen.
„Sie müssen die richtigen Ressourcen haben, um durch Widrigkeiten und Stress gestärkt zu werden“, sagte Oshri. „Für manche Menschen ist es eine gute Sache, Widrigkeiten ausgesetzt zu sein. Aber für andere vielleicht nicht. Es ist möglich, dass Sie mehr Stress ertragen können, wenn Sie eine unterstützende Gemeinschaft oder Familie haben.“
Dieses Thema wird meist verdrängt oder ignoriert. Ich kenne einige ehemalige Kollegen mit Burnout. Man wird früher oder später damit konfrontiert.