Wir sehen uns auf dem Mond! China und USA peilen gleiche Landeplätze an
Dass die USA und China in einen neuen Wettstreit um eine zukünftige Mondlandung verstrickt sind, ist nichts Neues. Dass es dabei womöglich auch zu territorialen Überschneidungen kommen könnte, allerdings schon. Die große Frage ist, wie die zwei konkurrierenden Weltmächte ihre jeweiligen Monderkundungspläne umsetzen und koordinieren.
Der Südpol des Mondes ist im Fokus
Die Nasa gab kürzlich 13 potenzielle Landeplätze bekannt, die von der bemannten Mission Artemis 3, deren Start für Ende 2025 geplant ist, auf dem Mond genutzt werden könnten.
Spannend wird die Situation dadurch, dass in einem chinesischen Zeitschriftenartikel, der vom Kommandanten der chinesischen Mondmission Chang’e-4 Zhang He verfasst wurde, ebenfalls über geeignete Orte in der Nähe des Südpols des Mondes gesprochen wird – dort, wo sich jene der US-Amerikaner befinden. Die unbemannte chinesische Mondmission Chang’e-7 ist für 2024 geplant.
Experte: „Ideales Mondgrundstück“
„Es ist nicht schwer zu verstehen, warum beide die gleichen Plätze wollen“, sagte Christopher Newman, Professor für Weltraum- und Rechtspolitik, gegenüber Spacenews und sprach von einem „idealen Mondgrundstück“ für die Ressourcennutzung.
In der Nähe der anvisierten Landeplätze befinden sich mehrere Krater, von denen angenommen wird, dass sie ewiges Eis beinhalten. Zudem zeichnen sich die Landeplätze durch hohe Erhebungen und gute Lichtverhältnisse aus, was ideal für Forschungszwecke ist. Newmans Prognose: „Dies könnte der erste potenzielle Konfliktpunkt um Ressourcen jenseits der Erde sein.“
Wer wird zuerst da sein?
Problematisch könnte dabei sein, dass die Kommunikation zwischen den USA und China auch in Sachen Weltraumpläne stark abgekühlt ist. „Der letzte zivile Weltraumdialog zwischen den USA und China fand 2017 statt“, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Derzeit gebe es „keine Pläne für einen weiteren zivilen Weltraumdialog“.
Newman hob hervor, dass beide Parteien den Weltraumvertrag unterzeichnet hätten und damit also die „Nutzung von Himmelskörpern für friedliche Zwecke“ akzeptieren würden. Er ist aber auch gespannt, was passieren wird. „Viel wird davon abhängen, wer zuerst auf dem Mond ist“, glaubt er.