Geld für neue Startups: N26-Gründer verpfändet Aktien

N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal. (Foto: N26)
N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal plant, einen Teil seiner Aktien an der Neobank zu verpfänden, um einen Kredit zu erhalten. Das berichtet der Finanzblog Finance FWD.
Demnach soll Tayenthal dafür ein Darlehen bei der österreichischen Privatbank Schelhammer Capital Bank AG bekommen, wie aus der Einladung zu einer „außerordentlichen Hauptversammlung“ Anfang Juli hervorgeht. Der N26-Mitgründer verpfändet knapp 3.000 Stückaktien, das sind rund zwei Prozent der Anteile von N26. Insgesamt gehören Tayenthal noch rund 9,5 Prozent an N26.
Wie viel ist N26 wert?
Wie hoch der Kredit ist, denn er dafür erhält, ist nicht bekannt. Die Kreditsumme würde auch einen spannenden Rückschluss auf die aktuelle Bewertung der Berliner Neobank erlauben, über die es zuletzt Spekulationen gab.
So sorgte ein Bericht der Financial Times für Aufsehen, die über die Pläne des Allianz-Konzerns berichtete, seine Beteiligung an der Berliner Neobank loszuwerden. Der Versicherer sucht demnach einen Käufer für seine Anteile, die bei rund fünf Prozent liegen sollen. Dabei peilt er einen Erlös von mehr als 150 Millionen US-Dollar (137 Millionen Euro) an.
Bei diesem Verkaufspreis würde die Bewertung von N26 bei rund drei Milliarden US-Dollar liegen – und damit deutlich unter dem, was im Oktober 2021 noch Grundlage für die letzte Finanzierungsrunde war. Die Neobank hatte zuletzt rund 900 Millionen Dollar eingesammelt und wurde damals noch mit rund neun Milliarden Dollar bewertet.
Tayenthals Aktien, die nun verpfändet werden sollen, wären damals grob 180 Millionen Dollar wert gewesen. Legt man den aktuell von der Allianz angepeilten Verkaufspreis an, würde der Erlös für die Anteile noch bei 60 Millionen Dollar liegen. Die Bank dürfte allerdings den Wert der Aktien, die sie als Sicherheit für den Kredit akzeptiert, noch nach unten korrigieren.
Geld für neue Startups
Mit den Aktivitäten von N26 soll die Verpfändung der Anteile nichts zu tun haben. Offenbar soll das Geld in andere Beteiligungen fließen, die Tayenthal noch hält. Denn der N26-Mitgründer ist auch als Business-Angel aktiv und hat unter anderem Geld in das Küchen-Startup Atme, das Fintech Upvest oder die Geldanlage-App Beatvest gesteckt. Insgesamt hält er über die Tayenthal Ventures UG 22 Beteiligungen.