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Nach Shutdown-Drama: Tiktok kehrt in US-App-Stores zurück – das steckt dahinter

Die Tiktok-App ist endlich wieder in den US-App-Stores von Apple und Google verfügbar. User müssen dort jetzt nicht mehr auf Sideloading bauen und die App-Stores erhalten Versicherungen. Derweil gibt es weitere Entwicklungen zum potenziellen Verkauf des US-Geschäfts.

4 Min.
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Nach wochenlanger Abwesenheit kehrt TikTok in die US-App-Stores zurück. (Foto: Camilo Concha / Shutterstock)

Seit dem US-Shutdown am 19. Januar konnten US-User Tiktok nicht mehr im App-Store oder Play-Store herunterladen. Zwar setzte die Entertainment-Plattform kurz nach diesem per Gesetz verhängten Shutdown den Dienst nach Zusicherungen durch US-Präsident Donald Trump wieder ein. Doch Apple und Google befürchteten, bei der Wiederaufnahme Tiktoks in die App Stores bestraft zu werden. Denn diese bedeutet einen Gesetzesverstoß, da das von Joe Biden unterzeichnete Gesetz noch immer in Kraft ist. Und so bot Tiktok den zum Teil verzweifelten Digital-Usern, die die App gern herunterladen wollten, erst diese Woche eine Sideloading-Option mit APKs direkt über die Website an, zunächst nur für Android-User.

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Jetzt aber kehrt Tiktok doch in die App Stores bei Apple und Google zurück, wie Bloomberg zuerst berichtete. Der Sinneswandel hat mit der US-Regierung zu tun, die sich zusehends um eine politische Lösung für Tiktok in den USA bemüht.

Zusicherungen der Regierung bringen Tiktok-App zurück

Wieder einmal ist es das Einschreiten der neuen US-Regierung, das für eine Veränderung des Status quo von Tiktok in den USA sorgt. Das US-Geschäft der ByteDance-Tochter befindet sich in der Schwebe, ein Verkauf an ein US-Unternehmen oder ein weiterer, dauerhafter Shutdown stehen bevor. Am 20. Januar unterschrieb der neue US-Präsident Donald Trump ein Dekret, um dem Unternehmen weitere 75 Tage einzuräumen, in denen die Zukunft der Plattform in den Vereinigten Staaten geregelt werden kann; jüngst stellte er sogar eine weitere Fristverlängerung in Aussicht.

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Derweil gilt das von Trumps Vorgänger Joe Biden unterzeichnete Gesetz, der Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act, weiterhin und verbietet den Providern und App Stores eigentlich, Tiktok zu betreiben und anzubieten. Sogar Strafzahlungen in Höhe von bis zu 5.000 US-Dollar pro User – in den USA sind das über 175 Millionen – stehen in diesem Kontext im Raum.
Allerdings gab die neue US-Regierung unter Donald Trump bereits Tiktok und dem Service Provider Oracle Zusicherungen in Bezug auf die Straffreiheit bei der Wiedereinsetzung der App. Darauf hatten sich Apple und Google aber bisher nicht verlassen wollen. Ein Brief der neuen US-Justizministeriumschefin Pam Bondi soll nach Bloomberg-Informationen aber für ein Umdenken gesorgt haben. Sie habe ebenfalls versichert, dass Apple und Google nicht belangt werden, wenn sie Tiktok in den USA wieder zum Download anbieten. Die Rückkehr der App in die App Stores verkündete der offizielle Tiktok US-Account via X.

Auch die Rückkehr vieler Advertiser treibt Tiktoks Entwicklung in den USA wieder voran; Tiktok hatte diesen zwischenzeitlich versichert, dass Ads auf der Plattform nicht gegen das Gesetz verstoßen. Doch es gibt noch viele offene Fragen.

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Tiktoks Zukunft in den USA: Ein Drama in vielen Akten

Jetzt, da Tiktok in den USA wieder operiert und zum Download verfügbar ist, steht die endgültige Klärung der Plattformzukunft auf der Agenda. US-Berichten zufolge hat Donald Trump seinen Vizepräsidenten JD Vance damit beauftragt, den Verkauf des US-Geschäfts an ein US-Unternehmen zu orchestrieren. The Information berichtet unterdessen über weitere Gespräche zwischen dem Tiktok CEO Shou Zi Chew und Trumps Team. Demnach könnte Tiktok die eigene Personalstruktur verschlanken – und möglicherweise an Vorgaben aus den USA anpassen, um vor Ort eine regierungskonforme Personalsituation zu schaffen, ähnlich wie bei Meta.

Wie genau es mit Tiktoks US-Geschäft weitergeht, bleibt zunächst unklar und wird weiterhin eines der meistdiskutierten Themen der Digitalbranche bleiben. Zuletzt schlug Donald Trump sogar den Kauf dieses Geschäfts durch die US-Regierung selbst vor, über einen neuen Sovereign Wealth Fund, den das US-Finanzministerium auf die Beine stellen soll. Diese Lösung erscheint aus wirtschaftlicher Sicht eher wie Wunschdenken. Doch Trump beharrt auf Vorteile für die USA, wollte den Verkauf auch an eine finanzielle Beteiligung der Regierung etwa durch ein Joint Venture koppeln, wie es die AI Answering Machine Perplexity schon vorschlug.

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Viele mögliche Käufer:innen und Trumps Warnung im Hintergrund

Aufgrund der Unklarheit hinsichtlich des neuen Sovereign Wealth Funds dürfte Tiktoks Zukunft in den USA weiterhin aber eher in der Hand großer Tech-Unternehmen oder Milliardär:innen liegen, die einen Kauf des US-Geschäfts anstreben. Zu den möglichen Interessent:innen gehören X-Eigner und Regierungsmitglied Elon Musk, Oracle – das bereits die US-User-Datenverwaltung übernommen hat –, Perplexity, Microsoft, Investor Kevin O’Leary (für The People’s Bid for Tiktok) und der ehemalige U.S. Treasury Secretary Steve Mnuchin. Womöglich gibt es noch deutlich mehr potenzielle Käufer:innen, wie zum Beispiel den größten YouTuber der Welt, MrBeast, der über einen Kauf öffentlich sprach.

Die Verkaufsbereitschaft von ByteDance ist unterdessen auch bislang nicht eindeutig kommuniziert worden. Ein Verkauf direkt an die US-Regierung dürfte kaum als favorisierte Option gelten. 2024 schloss ByteDance den Verkauf noch kategorisch aus, muss sich der digitalpolitischen Realität in den USA jedoch stellen. Laut Trump kann Tiktok dort nur mit Unterstützung der US-Regierung weiter operieren.

Unabhängig von dieser digitalpolitischen Tour de Force können TikTok-User auf ihre favorisierten Inhalte zugreifen und sich mit den 50 Top-Creatorn von Tiktoks Discover List auseinandersetzen. Für Creator haben wir zudem die besten Posting-Zeiten auf Tiktok aufbereitet.
Welche Auswirkungen die unklare Tiktok-Lage in den USA auch für andere Player haben könnte, kannst du im t3n Interview Podcast mit Niklas Lewanczik und Stella-Sophie Wojtczak hören.

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Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.

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