Der nächste Nachbar: Neuer Exoplanet in unmittelbarer kosmischer Nähe entdeckt

Eine künstlerische Darstellung von Barnard b und Barnards Stern. (Darstellung: Eso/M. Kornmesser)
Astronomen haben mithilfe des Very Large Telescope (VLT) des Europäischen Südsternwarten-Observatoriums (Eso) einen neuen Exoplaneten entdeckt. Dieser umkreist Barnards Stern, welcher der nächstgelegene Einzelstern zu unserem Sonnensystem ist.
Barnards Stern gilt als ein Hauptziel bei der Suche nach erdähnlichen Planeten, aufgrund seiner relativen Nähe zur Erde. Der neu entdeckte Exoplanet trägt den Namen Barnard b und hat etwa die halbe Masse der Venus.
Damit ist er außerdem einer der wenigen uns bekannten Exoplaneten, die kleiner sind als die Erde. Für eine Umrundung um seinen roten Zwergstern benötigt Barnard b nur 3,15 Erdtage. Das liegt daran, dass er relativ nahe um seinen Stern kreist.
Auf dem Exoplanetet ist es sehr heiß
Das bedeutet allerdings auch, dass es auf dem Planeten sehr heiß ist. Die geschätzte Temperatur beträgt rund 125 Grad Celsius, was flüssiges Wasser auf der Oberfläche ausschließt, schreibt das Eso in einer Mitteilung.
Dabei ist Barnards Stern mit rund 2.500 Grad Celsius deutlich kühler als unsere Sonne, die an der Oberfläche rund 5.600 Grad Celsius heiß ist. Der rote Zwerg hat außerdem nur rund 80 Prozent der Masse unserer Sonne.
So haben die Forscher den Planeten entdeckt
Bernard b haben die Forscher mit der sogenannten Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt. Diese misst das „Wackeln“ eines Sterns, welches durch die Anziehungskraft eines oder mehrerer umlaufender Planeten entsteht.
Dafür nutzen sie das Espresso-Instrument, welches sich am Very Large Telescope befindet. Das ist dafür ausgelegt, diese minimalen Veränderungen in der Radialgeschwindigkeit des Sterns zu erkennen.
Neben Barnard b haben die Forscher außerdem Signale entdeckt, die auf die Existenz von drei weiteren Exoplaneten in der Umgebung von Barnards Stern hindeuten. Diese sind bisher allerdings noch nicht bestätigt und erfordern weitere Beobachtungen des Espresso-Instruments.
Alle Ergebnisse der Beobachtungen rund um Barnard b und Barnards Stern haben die Forscher in einer Studie veröffentlicht, die im Journal Astronomy and Astrophysics erschienen ist.