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Phänomen im All: Warum dieser Exoplanet einen Schweif nach sich zieht

In einer Entfernung von rund 160 Lichtjahren von unserer Erde spielt sich ein Schauspiel ab, das die Wissenschaft fasziniert. Ein Exoplanet, groß wie Jupiter, zieht einen kometenähnlichen Schweif hinter sich her.

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So stellt sich ein Künstler das Treiben des Exoplaneten vor. (Illustration: Adam Makarenko/W. M. Keck Observatory)

Der vor einem Jahrzehnt entdeckte WASP-69b ist als „heißer Jupiter“ bekannt. Dieser riesige Gasplanet umkreist seinen Stern so eng, dass seine Atmosphäre mit einer Geschwindigkeit von 200.000 Tonnen pro Sekunde verdampft.

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Komet von 560.000 Kilometern Länge

In einer neuen Studie, die jüngst im Astrophysical Journal veröffentlicht wurde, zeigt ein Team unter der Leitung von Astrophysikern der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), dass die Atmosphäre des Planeten beim Entweichen in den Weltraum durch die Sternwinde des Wirtssterns zu einem kometenähnlichen Schweif geformt wird.

Dieser Schweif ist den Berechnungen der Forschenden zufolge über 560.000 Kilometer lang und damit viel länger als bisher beobachtet. „Arbeiten früherer Gruppen zeigten, dass dieser Planet einen Teil seiner Atmosphäre verliert, und deuteten auf einen dezenten oder vielleicht gar keinen Schweif hin“, sagt Studienleiterin Dakotah Tyler. „Jetzt haben wir diesen Schweif jedoch definitiv nachgewiesen und gezeigt, dass er mindestens siebenmal so lang ist wie der Planet selbst“.

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Dabei umkreist der Exoplanet seinen Stern so nah, dass er eine volle Umlaufbahn in weniger als vier Erdtagen zurücklegt. Der Merkur hat immerhin eine Umlaufzeit von 88 Tagen und ist dabei der sonnennächste Planet.

Forschung sieht Exoplanet als Muster dafür, wie sich Planetensysteme um ihre Sterne entwickeln

Es ist dabei insbesondere die Entdeckung, dass der Stern von WASP-69b nicht nur die Atmosphäre des Planeten durch energiereiche Strahlung abträgt, sondern auch das entweichende Gas in einen langen, dünnen Schweif umleitet, die das Forschungsteam fasziniert. Diese Art von atmosphärischem Massenverlust direkt zu studieren, sei entscheidend, um zu verstehen, wie sich Planeten im Laufe der Zeit mit ihren Sternen entwickeln, sagen die Forschenden.

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„In den letzten zehn Jahren haben wir gelernt, dass die meisten Sterne einen Planeten beherbergen, der sie näher umkreist als der Merkur unsere Sonne, und die Erosion ihrer Atmosphären eine Schlüsselrolle bei der Erklärung der Arten von Planeten spielt, die wir heute sehen“, ergänzt Mitautor Erik Petigura. „Bei den meisten bekannten Exoplaneten vermuten wir jedoch, dass die Periode des Atmosphärenverlusts schon vor langer Zeit abgeschlossen wurde. Das System WASP-69b ist ein Juwel, denn wir haben die seltene Gelegenheit, den atmosphärischen Massenverlust in Echtzeit zu studieren und die kritische Physik zu verstehen, die Tausende von anderen Planeten prägt.“

Masseverlust nicht todbringend

Trotz des massiven Verlusts von 200.000 Tonnen Atmosphäre pro Sekunde werde die Atmosphäre nicht vollständig verdampfen, sind sich die Forschenden sicher. Denn der Exoplanet verfüge über ein so großes Materialreservoir, „dass selbst der Verlust dieser enormen Masse im Laufe seines Lebens keine großen Auswirkungen haben wird. Es besteht keine Gefahr, dass er innerhalb der Lebenszeit des Sterns seine gesamte Atmosphäre verliert“, so Tyler.

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Das sei ein mutmachendes Beispiel für die Erde, so die Forscherin. Immerhin zeige es, dass Planeten Fähigkeiten, „zu widerstehen und zu überwinden“ haben, die oft viel größer seien, „als uns bewusst ist“.

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