Napster ist zurück: Was der neue Besitzer jetzt vorhat

Die 1999 vom ersten Facebook-President und Milliardär Sean Parker gegründete legendäre Musiktauschbörse Napster ging aufgrund von Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen 2002 pleite. In den gut 20 Jahren darauf ging Napster durch mehrere Hände und fristete sein Dasein als legaler Streamingdienst im Schatten von Spotify und Apple Music.
Napster-Übernahme mit 56-Millionen-Rucksack
Entsprechend für Aufregung hatte im März in der Branche auch die Nachricht gesorgt, dass das Multiverse-Startup Infinite Reality Napster übernimmt. Rund 207 Millionen Dollar sollen geflossen sein. Zudem sollen Napster 56 Millionen Dollar an unbezahlten Lizenzkosten drücken. CEO Jonathan Vlassopulos ist Mitte Mai zurückgetreten.
Jetzt hat sich Infinite Reality aus dem US-Bundesstaat Florida offiziell in Napster umbenannt, wie Startup-Mitgründer und CEO John Acunto in einem Investor:innen-Meeting verkündete. Laut Forbes stellt sich Napster damit als Anbieter von „KI-gestützten digitalen Erlebnissen“ auf.
KI und digital: Was wird aus Napster?
Was das konkret heißen soll, bleibt derweil weiter im Unklaren. Im März hieß es, man wolle aus den Kernbereichen beider Unternehmen eine Art soziale und interaktive Plattform machen; also ein Musik-Metaverse, wo sich Musiker:innen und Fans in digitalen Räumen treffen und austauschen können sollen.
Mit Napster Spaces steht derweil schon ein Produkt bereit, dass nur wenig mit Musik zu tun zu haben scheint, wie die Futurezone berichtet. Damit sollen nämlich statische Websites per Klick in eine virtuelle Verkaufsplattform mit KI-generierten digitalen Assistent:innen verwandelt werden.
Ebenso nebulös wie die Pläne von Infinite Reality beziehungsweise Napster ist die Finanzierung des Startups. Geht es nach den Informationen von Forbes soll das Unternehmen Ende 2022 mit einem Börsengang per Spac gescheitert sein. Anfang 2025 wurden allerdings Anteile an private Investor:innen verkauft.
Großinvestor pumpt 3 Milliarden in Startup
Und es gibt eine:n mysteriöse:n namentlich nicht genannte:n Großinvestor:in, der:die drei Milliarden Dollar in das Unternehmen gesteckt haben soll, was eine Bewertung von 18 Milliarden Dollar bedeuten würde. Zur Einordnung: 2024 soll das Startup einen Umsatz von lediglich 75 Millionen Dollar gehabt haben.
Mit dem Geld könnte Infinite Reality mit Napster große Dinge veranstalten. Allerdings wollen jetzt erst einmal eine ganze Reihe von frühen Investor:innen ausbezahlt werden, wie Forbes schreibt. CEO Acunto seien mindestens 600 Personen durch ihre Investition in das Startup zu Millionär:innen geworden.
Napster soll 100-Milliarden-Firma werden
Diese sollen jetzt ihr Geld bekommen. Und wieder ist von einer namentlich nicht genannten Person die Rede, die das finanziell ermöglichen soll. Zudem will Acunto Napster noch in diesem Jahr zu einem 50 bis 100 Milliarden Dollar schweren Unternehmen machen, wie er vor wenigen Monaten verkündete.
Branchenbeobachter:innen, die bei Forbes zu Wort kommen, haben daran allerdings ihre Zweifel. Was das alles für die Marke Napster bedeutet, und welche weiteren Produkte noch kommen, steht derweil in den Sternen. Wir bleiben aber für euch dran.