Frank Rubio, ein Astronaut der Nasa, war für einen sechsmonatigen Aufenthalt im All vorgesehen. Doch ein Zwischenfall mit der Sojus-Raumkapsel hielt ihn unerwartet länger im Weltall.
Mittlerweile hat er fast ein Jahr dort verbracht und einen Rekord für US-Astronauten gebrochen. Am 11. September zählte Rubio insgesamt 355 Tage im All und übertraf damit den US-Rekord, den zuvor Mark Vande Hei gehalten hatte.
Dabei war auch Vande Heis Mission ursprünglich nur auf sechs Monate angesetzt, wie Space.com berichtet. Der weltweite Rekord für die längste Zeit im All geht an den russischen Kosmonauten Waleri Polyakow, der insgesamt 437 Tage auf der russischen Mir-Station verbrachte.
Wie kam es zu dem zufälligen Rekord?
Frank Rubio flog am 21. September 2022 zusammen mit den russischen Kosmonauten Sergei Prokopjew und Dmitri Petelin an Bord der Sojus MS-22 zur Internationalen Raumstation (ISS).
Mitten in der Mission verlor die Sojus unerwartet ihr gesamtes Kühlmittel. Russische Beamte führten den Vorfall mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Mikrometeoriteneinschlag zurück. In diesem Zustand konnte die Crew nicht mit der Sojus zur Erde zurückkehren.
Nasa und Roskosmos vereinbarten, eine Ersatz-Sojus zur Raumstation zu schicken, mit der die drei Astronauten zurückfliegen könnten. In der Zwischenzeit entwickelte die Crew einen Notfallplan.
Nur für den Fall
Es dauerte einige Monate, bis die Ersatz-Sojus bei der ISS eintraf. Während der Wartezeit richteten die Astronauten an Bord der ISS einen temporären Sitzplatz in der SpaceX-Crew-Dragon ein, die ebenfalls an die ISS angedockt war.
In einem Notfall hätte Rubio dort Platz nehmen können. Die beiden russischen Kosmonauten wären in die beschädigte Sojus gestiegen, wo der Kühlmittelverlust mit zwei Personen an Bord anscheinend weniger kritisch ist.
Die Ersatz-Sojus traf schließlich am 25. Februar bei der ISS ein. Jetzt warten Rubio und seine Kollegen nur noch auf eine Ersatzcrew, die sie ablösen kann. Wenn alles nach Plan läuft, ist Rubio am 27. September wieder auf der Erde.