Die Raumfahrtbehörde fordert die Raumfahrtindustrie auf, Vorschläge für den dritten und vierten kommerziellen Raumflug zur ISS zu unterbreiten. Das teilte die Nasa am Donnerstag mit.
Zusammen mit dem privaten Unternehmen Axiom Space schickte die Nasa im April die erste rein private Besatzung zur ISS, wo die vier Besatzungsmitglieder 15 Tage lang in der Schwerelosigkeit lebten und arbeiteten.
Auch die zweite Mission der Nasa wird von Axiom Space durchgeführt. Im zweiten Quartal 2023 soll erneut eine private Astronauten-Truppe an Bord eines Crew-Dragon-Raumschiffs von SpaceX zur ISS aufbrechen.
Unternehmen haben bis Ende Oktober Zeit
Bei Nummer 3 und 4 ist Axiom Space allerdings offenbar aus dem Rennen, denn die Raumfahrtbehörde lehnte einen Vorschlag von Axiom Space für die dritte private Mission ab und sucht nach anderen Anbietern. Die Nasa schreibt in ihrem Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen vor, dass die maximale Anzahl der Besatzungsmitglieder pro Mission vier Astronauten nicht überschreiten sollte und dass jedes Missionskonzept, das Weltraumspaziergänge der privaten Astronautenmission beinhaltet, nicht akzeptiert wird.
Darüber hinaus legt die Nasa fest, dass die bevorstehenden privaten ISS-Missionen an Bord eines kommerziellen US-Raumfahrzeugs in die Umlaufbahn reisen müssen.
Derzeit ist SpaceX von Elon Musk das einzige Unternehmen, das berechtigt ist, Astronauten zur ISS zu transportieren. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Musk auch bei den folgenden Missionen den Zuschlag erhalten wird.
Kommerzielle Raumfahrtunternehmen müssen ihre Vorschläge bis zum 27. Oktober bei der Nasa eingereicht haben.
Durch diese privaten Reisen zur ISS hofft die Weltraumbehörde, eine „robuste Wirtschaft im erdnahen Orbit“ unter Führung des Privatsektors aufzubauen. „Wir sind uns der Bedeutung der kontinuierlichen Unterstützung durch die Nasa bewusst und engagieren uns für die Zusammenarbeit mit der Industrie, um Bereiche zu identifizieren, in denen unser Fachwissen und unsere einzigartigen Fähigkeiten die Expansion unterstützen, wie zum Beispiel bei privaten Astronautenmissionen“, sagte Angela Hart, Managerin des Commercial Low-Earth Orbit Program bei der Nasa, in einer Erklärung.