Beeindruckendes Nasa-Video zeigt riesige Sonneneruption
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Eine gewaltige Sonneneruption ist am gestrigen Dienstag aus einem großen instabilen Sonnenfleck ausgebrochen. Die Nasa hat den spektakulären Ausbruch mit dem Forschungssatelliten Solar Dynamics Observatory eingefangen. Der Sonnenphysiker Keith Strong hat ein Video des Ereignisses auf X geteilt.
Flare der Stufe M4
Laut Strong handelte es sich um eine Eruption der Stufe M4. Flares werden nach ihrer Röntgenstrahlungsenergie in verschiedene Klassen eingeteilt: A, B, C, M, X. Innerhalb dieser Klassen folgt eine Spezifizierung nach ihrer Intensität mit einem Wert zwischen 1 und 10. Auf der höchsten Stufe X werden auch Zahlen über 10 verwendet. Der stärkste jemals gemessene Wert belief sich auf X45.
Ausgebrochen ist der Flare in der Nacht auf den 6. Februar 2024 um 1.30 Uhr Koordinierter Weltzeit (UT). Ihren Höhepunkt erreichte die Eruption laut Strong um 3.15 Uhr UT. Um 3.50 Uhr UT bewegte sie sich noch auf einem M2-Level.
Geomagnetischer Sturm auf der Erde?
Bei der Eruption trat ein koronaler Massenauswurf (engl. Coronal mass ejection, CME) auf. Dabei wird heißes Plasma in den Weltraum ausgestoßen und ein Magnetfeld ausgestrahlt. Der Plasmastrahl war mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern pro Sekunde unterwegs.
Wenn ein CME auf die Erde trifft, kann er ihr Magnetfeld verändern. Die daraus resultierenden geomagnetischen Stürme können Ausfälle von Funkübertragungen auslösen. Dass CME auf die Erde treffen, ist eher selten. Schließlich beläuft sich die Größe der Erde von der Sonne aus betrachtet auf die eines Stecknadelkopfe – und zwar aus einer Entfernung von zehn Metern.
Die jetzige Eruption fand auf der südlichen Seite der Sonne statt. Laut Strong könnte sie deshalb knapp an unserem Planeten vorbeiziehen. Durch CME ausgelöste Magnetwellen brauchen 24 bis 36 Stunden, um die Erde zu erreichen.
Radio-Blackouts auf der Erde
Ein Blitz ultravioletter Strahlung, der durch die Eruption ausgetreten war, hat die Erde schon längst erreicht. Die Strahlen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit und brauchen nur acht Minuten zu uns.
Die ultraviolette Strahlung hat die obere Erdatmosphäre ionisiert und in manchen Regionen einen Kurzwellen-Radio-Blackout ausgelöst. Betroffen waren Australien und Südostasien. Laut spaceweather.com kam es nach dem Höhepunkt der Eruption zu Ausfällen bei Frequenzen unter 30 Megahertz, die Amateurfunker:innen und Seeleute beeinträchtigt hat.